1.Johannes 5,1-5

Dez 03

Heutige Bibellese:

Daniel 11,2-35 / 1.Johannes 5,1-21 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 28,24


Kapitel 4 endete mit der Feststellung, dass die Behauptung „Ich liebe Gott“ an der Beziehung zum Bruder überprüft werden kann. Wer den Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann auch einen unsichtbaren Gott nicht lieben (4,20). Wer Gott liebt (der den Bruder geboren hat) muss auch den Bruder lieben. Anders geht es nicht (5,1). Die Beziehung eines Glaubenden zu seinem Bruder wird in diesem recht kurzen Brief bereits zum dritten Mal angesprochen (vgl. 2,9-11; 3,10-23). In 3,11 wird die Forderung der Bruderliebe noch als Botschaft bezeichnet, in 3,23 und 4,21 dagegen als Gebot. Es ist ein Gebot Gottes und daher von großer Wichtigkeit.

Und damit niemand im Unklaren darüber bleibt, wer alles zu den Brüdern gehört, die es zu lieben gilt (vgl. Lk 10,29), sagt 5,1 unmissverständlich: „jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist“. Und dazu gehören auch diejenigen, die einem nicht so sympathisch sind, die anstrengende Gewohnheiten oder Eigenschaften haben oder andere Lehrauffassungen besitzen! Gerade solche Glaubende sind ein Prüfstein für die Echtheit meiner Liebe zu Gott.

Zwei Dinge kommen hier zusammen: Die Liebe Gottes treibt uns dazu an, seine Kinder zu lieben (vgl. 4,19: wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat) und das Gebot befiehlt uns, seine Kinder zu lieben. Wenn wir andererseits Gott lieben und seine Gebote befolgen, werden wir auch die Brüder lieben. Liebe und Gehorsam kommen zusammen und es ist unmöglich, Gott zu lieben, ohne ihm zu gehorchen (vgl. 3,23).

Vers 3 betont, dass die Gebote Gottes nicht schwer sind. Während das Gesetz dem Menschen schwere Lasten auflegte, haben die Glaubenden als Kinder Gottes eine neue Natur empfangen, die sie befähigt, die Gebote zu befolgen und sich sogar an dem Befohlenen zu erfreuen. Gott selbst wirkt in uns das Wirken und Wollen – nach seinem Wohlgefallen (Phil 2,13).

Immer wieder lesen wir im NT die Aufforderung, der Welt nicht gleichförmig zu sein. Hier erfahren wir, dass alles, was aus Gott geboren ist, die Welt überwindet. Der Sieg über die Welt liegt in dem Glauben, dass Jesus der Christus ist (V.4-5). Die göttliche Geburt schenkt sogar einen dreifachen Sieg: über den Teufel (den Bösen, 2,14; einschließlich der von ihm inspirierten falschen Propheten, 4,4), das Fleisch (die Sünde, 3,9) und die Welt (V.4-5).


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