2.Timotheus 1
Heutige Bibellese:
Hesekiel 47,1-48,35 / 2.Timotheus 1,1-18 / Psalm 119,49-64 / Sprüche 28,11
Es ist nicht bekannt, wie viel Zeit zwischen dem ersten und zweiten Brief an Timotheus vergangen ist, aber offensichtlich hatte inzwischen ein ernster Verfall begonnen. Während zur Zeit des ersten Briefes lediglich die Ordnung in der Gemeinde in Gefahr war, war zur Zeit des zweiten das Verderben weiter fortgeschritten und auf einigen Gebieten sogar die Glaubensgrundlagen in Gefahr. Dementsprechend wird besonders zu persönlicher Treue aufgerufen.
In der Einleitung verknüpft Paulus sein Apostelamt mit der „Verheißung des Lebens in Christus Jesus“ (V.1). Das ewige Leben wurde vor Entstehung der Welt verheißen (Tit 1,2), ist durch das Evangelium ans Licht gebracht worden (V.10) und wird bis in Ewigkeit Bestand haben. Wenn das Versagen der Glaubenden zunimmt und sich vieles im Niedergang befindet, ist es gut, den Blick auf das zu lenken, was unvergänglich ist und alle Stürme der Zeit überdauert. Das trifft auf alles zu, was in Jesus Christus ist!
Timotheus gehörte zur dritten Generation einer frommen Familie und zeichnete sich durch ungeheuchelten Glauben aus (V.5). Echter Glaube ist in schwierigen Zeiten besonders wichtig und nötig. Allerdings scheint Timotheus sich geschämt zu haben, diesen Glauben zu bezeugen. Früher, als er mit Paulus umherreiste (Apg 14-19) und die Verkündigung des Evangeliums im Großen und Ganzen von Erfolg gekrönt war, hatte er das nicht getan. Doch jetzt, wo dies mit Leiden verbunden, Paulus im Gefängnis und er alleine war, sah die Sache anders aus.
Paulus tat dreierlei, um seinem „geliebten Kind“ (V.2) Mut zu machen: er erinnerte ihn daran, dass der Heilige Geist ihm Kraft geben würde und stellte ihm sein eigenes Vorbild vor Augen. Paulus schämte sich des Evangeliums nicht, obwohl er dafür leiden musste (V.12). Außerdem zeigte Paulus, dass wir eigentlich nichts zu fürchten und zu verlieren haben. Jesus Christus hat den Tod besiegt und „Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht“ – sobald man uns das irdische Leben nimmt, bekommen wir das ewige!