Titus 1,1-3

Nov 21

Heutige Bibellese:

Hesekiel 42,1-43,27 / Titus 1,1-16 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 28,3-5


Der 1. Timotheusbrief und der Titusbrief zeigen viele Ähnlichkeiten, aber der Titusbrief hat auch ganz eigene Züge. Schwerpunkt des Briefes bildet das Thema Besonnenheit oder gesunder Sinn. Auffallend ist auch die starke Betonung der Autorität. Autorität stand sowohl Paulus als Apostel des Herrn als auch Titus als seinem Abgesandten zu – und war angesichts der Zustände auf Kreta und den Eigenheiten der Bevölkerung nötig. Auch das Thema „Gottseligkeit“ (vgl. 1.Tim), kommt im Titusbrief vor.

Paulus stellt sich zu Beginn des Briefes als Apostel Jesu Christi vor und fügt einige kurze Ausdrücke an, die seinen Dienst charakterisieren. Sein Apostelamt war von Glaube gekennzeichnet sowie von Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist. Heute gibt es vieles, was uns als Wahrheit „verkauft“ wird und manchem fällt es schwer, zu beurteilen, ob eine „Wahrheit“ mit der Schrift übereinstimmt. Doch es gibt noch ein zweites „Prüfkriterium“ – die Gottseligkeit. Wenn das Annehmen einer „Wahrheit“ zu praktischen Auswirkungen führt, die im Widerspruch zur Gottseligkeit stehen, kann es sich nicht um eine göttliche Wahrheit handeln.

Paulus übte sein Apostelamt in der „Hoffnung des ewigen Lebens“ aus (V.2). Das ewige Leben ist einerseits etwas, was jeder Glaubende schon hier und heute sicher besitzt (z.B. 1.Joh 5,13). Andererseits ist das ewige Leben auch etwas Zukünftiges (eine Hoffnung), weil wir die volle Qualität dieses Lebens noch nicht erreicht haben. Auch wir benutzen das Wort „Leben“ in zwei verschiedenen Bedeutungen: im Sinne von Lebensfunktion („so lange wir am Leben sind“) oder Lebensqualität („das ist doch kein Leben“). Im ersten Sinne besitzen wir das ewige Leben bereits, weil wir mit Jesus Christus, der Quelle dieses Lebens (vgl. Joh 10,28; 17,2) in Beziehung getreten sind. Die ganze Fülle und Freude dieses Lebens werden wir aber erst im Himmel besitzen.

Vers 2 zeigt, dass das ewige Leben in Gottes Gedanken bereits existierte, bevor die Welt entstand. Und es wird in seiner ganzen Fülle auch dann bestehen bleiben, wenn diese Welt aufgehört hat zu existierten. In dieser Hoffnung leben wir und diese Hoffnung ist sicher, weil Gott sie uns verheißt und er nicht lügen kann (V.2).


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