1.Timotheus 4

Nov 18

Heutige Bibellese:

Hesekiel 37,1-38,23 / 1.Timotheus 4,1-16 / Psalm 117,1-2 / Sprüche 27,23-27


In Kapitel 3 wurde die wichtige Aufgabe der Gemeinde genannt, die Wahrheit festzuhalten und Zeugnis für sie zu sein (3,15). Das ist umso wichtiger, als der Geist ausdrücklich gesagt hat, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, weil sie eben dies nicht tun, sondern auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten werden (4,1). Es gibt nur einen Schutz vor solchen Verführungen: das genaue Kennen der guten, gesunden Lehre (V.6) – und die Umsetzung der Erkenntnis in die Praxis, d.h. Leben in Gottseligkeit (oder Gottesfurcht, Frömmigkeit). Dazu wird in V.7 aufgerufen. Wenn wir dem lebendigen Gott (3,15) vertrauen, ist es nur natürlich, ihn in alle Angelegenheiten des Alltags einzubeziehen (und nichts anderes ist Gottesfurcht).

Ein gottesfürchtiges Leben wird einem nicht „in den Schoß gelegt“, vielmehr muss man sich darin üben (V.7). Doch wir dürfen wissen: solche Übungen sind nicht vergebens, sondern haben einen hohen Nutzen (V.8). In V.12-16 findet man einige Hinweise, wie dies gelingen kann. Dort wird Timotheus (trotz seines jungen Alters) aufgefordert, Vorbild der Glaubenden zu sein. Und was sollte er tun? Gottes Wort vorlesen (damals gab es nur wenige Exemplare der Heiligen Schrift, so dass nicht jeder selbst die Bibel lesen konnte), ermahnen, lehren (V.13), (das Wort) bedenken und danach leben (V.15) und auf sich selbst achten (V.16).

Auf uns übertragen bedeutet das: 1. Das Lesen und Studieren des Wortes Gottes nicht vernachlässigen (d.h. das Wort Gottes aufnehmen). 2. Lehren und ggf. Ermahnen (d.h. das Gelesene an andere weitergeben). 3. Das Gelesene sorgfältig bedenken, d.h. „verdauen“. Denn nicht, was wir essen, sättigt uns, sondern nur, was wir verdauen. Wenn wir über Gottes Wort nachdenken und es in uns aufnehmen, kann es uns beherrschen und wird sichtbare geistliche Fortschritte bei uns bewirken (V.15). 4. Wir müssen auf uns selbst achten (V.16), d.h. unsere Lebensführung anhand der erkannten Wahrheit überprüfen und ggf. Korrekturen vornehmen. Die Gefahr ist groß, die Lehre der Lebenspraxis anzupassen (statt umgekehrt), aber gesegnet kann nur der umgekehrte Vorgang sein.


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