1.Petrus 2,11-25; 3,1-7

Nov 09

Heutige Bibellese:

Hesekiel 20,1-21,5 / 1.Petrus 2,11-3,7 / Psalm 108,1-14 / Sprüche 27,7-9


Die Christen, an die Petrus schrieb, waren in ihrer Umgebung Fremdlinge. Doch der Ausdruck in V.11 geht weiter. Jeder Christ ist in dieser Welt ein Pilger und Fremdling, fern von seiner himmlischen Heimat, aber auf dem Weg dorthin. Während dieses Weges soll er sich nicht von seinen Begierden leiten lassen, sondern in seinem ganzen Verhalten gerecht und ehrbar sein (V.11-12). Damals standen die Heiden den Juden wegen ihres berüchtigten Gewinnstrebens prinzipiell sehr kritisch gegenüber, so dass schon der kleinste Anlass zu Anklagen genügt hätte. Wenn wir dagegen nur gute Werke zeigen, werden am Ende selbst die Feinde Gott verherrlichen.

Es folgen Anweisungen für das Verhalten gegenüber der Obrigkeit (V.13-17) sowie von Haussklaven gegenüber ihren Herren (V.18-21). Und was von den Haussklaven gefordert wird, ist nicht gering: sie sollen sich auch verkehrten Herren unterordnen und bereit sein, um des Gewissens vor Gott willen für Gutestun zu leiden. Dazu sind sie sogar berufen!

Um dazu fähig zu werden, stellt uns der Apostel Petrus das Vorbild und Beispiel des Herrn Jesus vor Augen, damit wir von ihm lernen und seinen Fußstapfen folgen (V.21). Keiner wurde so falsch beurteilt, so viel geschmäht und verfolgt wie er. Kein zweiter war sündlos wie er, selbst in seinem Mund fand man keinen Trug. Er ertrug alle Schmähungen und Leiden klag- und widerstandslos – wie der Prophet Jesaja Jahrhunderte zuvor angekündigt hatte (Jes 53,7). Schließlich hat Jesus, als er am Kreuz starb, unsere Sünden an seinem Leib getragen – ebenfalls in Übereinstimmung mit den Worten Jesajas: „durchbohrt um unserer Vergehen willen“, „zerschlagen um unserer Sünden willen“, „die Strafe lag auf ihm“, „wegen des Vergehens seines Volkes hat ihn Strafe getroffen“, er setzt sein „Leben als Schuldopfer“ ein (Jes 53,5.8.10). Das Ergebnis davon: wir sind durch seine Striemen geheilt (V.24; Jes 53,5). Nach dieser herrlichen Befreiung von der Sünde können wir nicht mehr leben wie früher – in weltlicher Verdorbenheit und Sünden. Vielmehr sollen wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Einst gingen wir nämlich alle „in die Irre wie Schafe“ (V.25; Jes 53,6), aber jetzt haben wir einen lebendigen Hirten, der uns auf einem guten Weg leitet!

Der Abschnitt schließt mit Anweisungen für das Verhalten in der Ehe (3,1-7).


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