1.Petrus 1

Nov 07

Heutige Bibellese:

Hesekiel 16,43-17,24 / 1.Petrus 1,1-13 / Psalm 106,32-48 / Sprüche 27,3


Der erste Petrusbrief richtet sich an Juden, die in der Zerstreuung in Kleinasien (d.h. außerhalb des Landes Israel) lebten. Damit waren sie ein Zeugnis davon, dass die Juden ihr einstiges Vorrecht, Besitzer des Landes zu sein, verloren hatten – und damit auch ihren festen irdischen Halt. Weil die Empfänger Juden waren, findet man in diesem Brief zahlreiche Anspielungen und direkte Zitate aus dem AT, insbesondere in den ersten beiden Kapiteln.

Doch Petrus schrieb nicht allgemein an Juden, sondern an „Auserwählte“ (V.1), d.h. Judenchristen. Als solche hatten sie einen festeren Halt gefunden, Jesus Christus, sowie eine lebendige Hoffnung (die Auferstehung) und ein anderes Erbteil (V.3-4). Als Israel aus Ägypten auszog, richtete sich die Hoffnung des Volkes auf ein Erbteil im verheißenen Land. Das Land hatte die verheißene Qualität, aber Israel wurde Gott untreu, verfiel dem Götzendienst. Dadurch wurde das Land zugrunde gerichtet und das Volk in verschiedene Länder zerstreut (Assyrische und Babylonische Gefangenschaft). Dagegen ist das Erbteil, das für jeden Christen im Himmel aufbewahrt ist, ganz anders: unvergänglich, unbefleckt und unverwelklich. Selbst wenn wir untreu werden und Gott einmal verunehren, gerät unser Erbteil dadurch nicht in Gefahr.

Petrus schrieb auch über die Rettung (das Heil; V.9-10). Die Juden kannten die zeitliche Rettung aus der Not, wie sie dem Volk z.B. bei der Befreiung aus Ägypten zuteil geworden war. Durch den Glauben an den Messias Jesus Christus hatten die Briefempfänger dagegen eine Rettung geistlicher Art erlangt, die bis in alle Ewigkeit Bestand hat (selbst wenn sie sich äußerlich noch unter der harten Herrschaft Roms befanden). Von dieser Rettung hatten bereits die Propheten gesprochen, und zwar in doppelter Hinsicht. Sie hatten sowohl die Leiden Christi bezeugt (z.B. Jes 53) als auch die Herrlichkeit danach. Das erste Kommen Christi in Niedrigkeit und mit Leiden war nötig für die Errettung der Seelen derer, die glauben. Sein zweites Kommen (in Herrlichkeit) wird zur Aufrichtung seines Reiches führen und damit eine äußere, öffentliche Errettung bewirken (z.B. Sieg über die Feinde Israels; Sach 12,9; Off 19,15.21).


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