Hebräer 12,1-11
Heutige Bibellese:
Hesekiel 9,1-10,22 / Hebräer 11,32-12,11 / Psalm 105,1-15 / Sprüche 26,26-27
Kapitel 12 zeigt uns, wie wir Kapitel 11 auf uns anwenden sollen. Die in Kap. 11 vorgestellten Männer bezeugen die Kraft und Energie des Glaubens. Sie sind uns darin nicht nur Vorbilder, sondern spornen uns an, mit gleicher Energie und Kraft in der Rennbahn des Glaubens zu laufen. In 1.Kor 9 wird ebenfalls das Bild des Wettlaufs für das christliche Leben gebraucht. Neben Konzentration und Energie ist vor allem Ausdauer gefragt (V.1). Das Leben ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Langstreckenlauf, bei dem Ausdauer und Beharrlichkeit nötig und entscheidend sind. Bereits in 10,36 wurden die Hebräer zu Ausharren ermahnt, damit sie nicht nach allem, was sie bereits getan hatten, die Verheißung verlieren würden. In den letzten Versen des Kapitels wurde dann der Glaube als Kraftspender des christlichen Lebens genannt und in Kap. 11 an zahlreichen Beispielen verdeutlicht. Kap. 12 führt nun wieder zum „roten Faden“ der Ermahnung zurück.
Der Wettlauf kann nur dann mit Ausharren gelaufen werden, wenn aller „Ballast“ (jede Bürde und die leicht zu Fall bringende Sünde) abgelegt wird. Sünden sind selbstverständlich große Hindernisse, aber (hoffentlich) selten. Viel häufiger sind „Bürden“, d.h. Dinge, die dem Normalbürger nicht schaden, für den Sportler aber störend und behindernd sind.
Die in Kap. 11 aufgezählten Glaubenshelden sind schon sehr beeindruckend, aber einer übertrifft sie alle, und der wird als Höhepunkt an letzter Stelle genannt: unser Herr Jesus Christus (V.2). Auf ihn sollte unser Blick besonders gerichtet bleiben, denn er ist, was keiner der in Kap. 11 genannten Männer für uns ist: Anfänger (oder Urheber, Anführer) und auch Vollender unseres Glaubens. Bei allen anderen wurden bestimmte Kennzeichen des Glaubens sichtbar, die an verschiedenen Stationen der Laufbahn wichtig sind. Doch Jesus umfasst die ganze Bandbreite des Glaubens, vom Anfang bis zum Ende. Er ist in jeder Situation das geeignete Vorbild!
Darin wird auch unser großer Vorteil deutlich. Die Glaubenshelden aus Kap. 11 lebten vor Jesu Kommen und mussten ihren Lauf ohne dieses Vorbild bewältigen. Wir können dagegen jederzeit auf ihn sehen. Wenn wir unser Inneres mit seinem Bild füllen, wird uns das die nötige Energie, Konzentration und auch das Durchhaltevermögen (Ausharren) geben, das wir für unseren Wettlauf benötigen.