Hebräer 11

Nov 02

Heutige Bibellese:

Hesekiel 7,1-8,18 / Hebräer 11,17-31 / Psalm 104,1-35 / Sprüche 26,24-25


Der Bericht über die alttestamentlichen Glaubenszeugen lässt sich in drei Abschnitte gliedern. Die Verse 4-7 beschreiben den Glauben von drei Männern, die vor der Flut lebten: Abel, Henoch und Noah. Bei ihnen sehen wir einen Glauben, der in das rechte Verhältnis zu Gott bringt und folglich rettet – Henoch vor dem Tod, Noah vor dem Gericht der Sintflut. Der zweite Abschnitt (V.8-22) beleuchtet den Glauben der Patriarchen aus der Zeit nach der Flut und vor dem Gesetz. Sie kennzeichnet ein sehender Glaube, der bereits Dinge sieht, die eigentlich noch nicht zu sehen waren. Abraham verließ seine Heimat Ur, eine zivilisierte Stadt mit Kultur, ohne zu wissen, wohin Gott ihn führen würde. Es stellte sich heraus, dass es ein Land mit weniger Kultur war, aber für ihn war nur entscheidend, dass er in das Land kam, dass Gott ihm als Erbteil zugedacht hatte – obwohl weder er noch seine Nachkommen (Isaak und Jakob) es wirklich besessen hatten. Sie starben im Glauben an die Verheißung Gottes, ohne sie je zu empfangen (V.13)! Doch der Glaube gab ihnen geistliches Sehvermögen, und so erwarteten sie eine bessere, himmlische Stadt, die dauerhafter sein würde als Ur in Chaldäa (V.10.13-16).

Auch Joseph sah im Glauben, dass Ägypten nicht die „Endstation“ Israels sein würde und befahl daher, dass seine Gebeine beim Auszug ins verheißene Land Kanaan mitgenommen werden sollten (V.22).

Beginnend mit Mose, dem Gesetzgeber, wird ein Glaube gezeigt, der sich von Hindernissen nicht lähmen lässt und bereit ist zu leiden (V.23-38). Vor die Wahl gestellt, mit dem Volk Gottes zu leiden oder die zeitlichen Vergnügungen der Sünde zu genießen, hielt Mose die Schmach Christi für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens. Indem er auf die Belohnung sah, konnte er den Wert der Schätze Ägyptens richtig bewerten. Und wenn schon die Schmach Christi so viel wertvoller ist, wie viel mehr seine Herrlichkeit! Das sollte uns stets bewusst sein.

Während der Glaube bei Abraham einem Teleskop gleicht, das unsichtbare, weit entfernte Dinge ins Blickfeld holt, gleicht er bei Mose einem Röntgengerät, das Dinge sichtbar macht, die unter der Oberfläche liegen, und ihn z.B. befähigten, den Glanz Ägyptens zu durchschauen. So ließ er sich nicht von äußeren Erscheinungen blenden, sondern erkannte, dass die Belohnung Gottes das einzig Erstrebenswerte war – und ließ sich nur von ihr auf seinem Lebensweg leiten.


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