Hebräer 12,12-29

Nov 04

Heutige Bibellese:

Hesekiel 11,1-12,28 / Hebräer 12,12-29 / Psalm 105,16-45 / Sprüche 26,28


Christsein ist mit Leiden verbunden. Das ist „normal“. Auch Jesus hat Widerspruch von Sündern erfahren (V.3). Außerdem kann Gott solche schwierigen Situationen auch benutzen oder herbeiführen, um uns zu „züchtigen“, d.h. zu erziehen (wir sind schließlich seine Kinder, die wie alle Kinder Erziehung benötigen). Solche Erziehungsmaßnahmen – so schmerzlich sie auch sein mögen – wirken sich langfristig doch zum Guten aus (V.11) und deshalb sollten wir Züchtigungen Gottes nicht verachten (V.5), geschweige denn uns von ihnen entmutigen lassen.

Die Hebräer neigten dazu, in ihrem Leiden zu ermatten. Sie glichen Marathonläufern kurz vor dem Ziel, denen die Erschöpfung deutlich anzusehen war: schlaffe herabhängende Hände, lahme Knie. Auch unter uns ist mancher Christ entmutigt, lahm und erschlafft. Solche sollen wir ermutigen und aufrichten. Und zwar gerade mit dem Hinweis, dass hinter ihren Leiden Gottes Erziehungsprogramm steht (das zeigt das „darum“, das V.12 mit V.5-11 verbindet). Wir wissen, dass Gottes Erziehung zu einem guten Ziel führt, dass sie unsere praktische Gerechtigkeit und Heiligkeit fördert und uns von Sünde und Bürden befreit, die unseren Lauf behindern!

Am Ende des Kapitels wird nochmals betont, wie wichtig es ist, auf das zu hören, was Gott uns heute sagt. Früher hat er durch Mose und die Propheten zu den Vätern geredet (1,1), jetzt aber redet er vom Himmel her (V.25). Dass er im Sohn zu uns geredet hat (1,2) und uns seine Gnade geoffenbart hat, ändert nichts an dem Ernst seiner Worte. Als der HERR im Feuer herabkam, um zu Mose zu reden, bebte der Berg Sinai (2.Mo 19,18-19); die Erde wurde erschüttert (V.26). Zur Zeit bietet Gott noch jedem, der es annehmen will, Gnade an. Aber durch den Propheten Haggai hat Gott schon angekündigt, dass ein Tag kommen wird, an dem nicht nur die Erde, sondern auch der Himmel erschüttert werden wird (V.26; Hag 2,6). Dann werden nur die unerschütterlichen Dinge bleiben (V.27). Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (V.29); alles, was ihm nicht entspricht, wird durch sein Gericht verzehrt werden! Da wir (und dazu gehört auch der schwächste Glaubende) ein unerschütterliches Reich empfangen, dürfen wir dankbar sein und Gott dienen – ohne Scheu und Furcht (vor dem, was uns hier an Leiden begegnen mag).


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