Hebräer 10,1-18

Okt 30

Heutige Bibellese:

Hesekiel 1,1-3,3 / Hebräer 10,1-18 / Psalm 101,1-8 / Sprüche 26,20


In Kapitel 10 wird die Beschreibung der Schattenhaftigkeit und Unzulänglichkeit des ersten Bundes fortgesetzt. Jahr für Jahr wurden die gleichen Opfer dargebracht und dennoch wurden die „Hinzunahenden“ nicht „für immer vollkommen“ gemacht. Das Gesetz kann gar nicht vollkommen machen (V.1). Aber was das Gesetz nicht kann, das vermag das einmalige Opfer Jesu Christi. Durch dieses eine „Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht“ (V.14). Die Tatsache, dass im Gegensatz zu den unzähligen Opfern des alten Bundes das Opfer Jesu nur einmal und ein für alle mal dargebracht werden musste, ist gewaltig und sagt sehr viel über den Wert und die weitreichende Wirkung dieses Opfers aus. Sechsmal wird sie in dem Abschnitt, der mit 9,12 beginnt und mit 10,14 endet, wiederholt (9,12.26.28; 10,10.12.14) und wir sollten uns diese segensreiche Aussage zu unserer eigenen Erbauung gut einprägen.

Nachdem dieses einzigartige Opfer dargebracht ist, sind die Schatten überflüssig geworden. Darum nimmt Jesus „das Erste weg, um das Zweite aufzurichten“ (V.9). Dieser Satz ist zugleich eine kurze Inhaltsangabe des ganzen Hebräerbriefes.

Kapitel 10 zeigt auch, wie die Dreieinheit Gottes zusammenwirkt. In V.5-9 wird zunächst der Wille Gottes vorgestellt, dann das Werk Christi (V.10-14) und schließlich das Zeugnis des Heiligen Geistes (V.15).

Wie können wir als Glaubende wissen, dass wir für Gott abgesondert (geheiligt) sind (das ist Gottes Wille) und für immer vollkommen gemacht worden sind (durch das Werk Christi)? Nur durch einen zuverlässigen Zeugen – und das ist der Heilige Geist. Wir könnten natürlich auch versuchen, uns auf unsere Gefühle zu stützen, aber Gefühle haben die unangenehme Eigenschaft, sehr wechselhaft und damit unzuverlässig zu sein. Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist dagegen zuverlässig und unvergänglich, denn er stützt sich (wie Vers 16 mit dem Zitat aus Jer 31,33 zeigt) auf die Heilige Schrift. Das Zeugnis des Heiligen Geistes ist das geschriebene Wort Gottes – und das bleibt unverändert bestehen (vgl. Mt 5,18). Nur durch ein solches zuverlässiges Zeugnis wie es uns der Heilige Geist durch die Bibel gibt, können wir die „volle Gewissheit des Glaubens“ erlangen (V.22). Unser Glaube, unsere Hoffnung und unsere Zuversicht müssen sich auf Gottes Wort stützen, nicht auf unsere Gefühle!


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