Hebräer 4,12

Okt 23

Heutige Bibellese:

2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5


Weil Gott ein lebendiger Gott ist, redet er zu den Menschen. Mit diesem Gedanken begann der Brief (1,1-2). Vor dem Sündenfall konnte er von Angesicht zu Angesicht mit den Menschen reden. Danach wandte er sich nur noch an auserwählte Menschen (z.B. Noah, Abraham, Mose) und nutzte sie als Sprachrohr. Die Propheten mussten genau das reden, was Gott selbst ihnen auftrug – was sie auch taten (vgl. das wiederholte „so spricht der HERR“), obwohl ihnen die volle Bedeutung ihrer Worte oft verborgen blieb (1.Pt 1,10-12). Höhepunkt des Redens Gottes war das Kommen Jesu Christi in diese Welt. Er war nicht nur ein Sprachrohr, durch das Gott sprach, sondern er redete in ihm (1,2). Wenn der Sohn sprach, sprach Gott, weil der Sohn Gott ist. Und aus diesem Grund wurden die Hebräer ermahnt, umso mehr auf das zu achten, was sie gehört hatten (2,1) – und das gilt auch für uns.

Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam (V.12). Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn das Sprechen Jesu fast 2000 Jahre zurückliegt (und das der Propheten noch länger). Das Reden Gottes durch die Propheten ist mit dem Kommen Jesu zu einem Höhepunkt und nach Vollendung des NT auch zu einem gewissen Abschluss gekommen. Jetzt haben wir die Worte Gottes, seine Offenbarung an die Menschen, in der Bibel schriftlich vorliegen. Und wenn jemand nach seiner „stillen Zeit“, nach dem Lesen der Bibel, sagt, dass Gott (heute) nicht zu ihm gesprochen hätte, dann ist das falsch. Gottes Wort ist Gottes Reden, sofern wir es hören, lesen oder studieren. Gott muss nicht noch extra, auf besondere Weise zu uns reden. Er redet durch sein Wort. Vielleicht müssen wir ihm nur besser zuhören, anstatt auf „etwas Besonderes“ zu warten?

Bemerkenswert ist auch der Vergleich mit dem zweischneidigen Schwert. Das Wort schneidet in beide Richtungen. Wenn also ein Pastor oder Lehrer das Wort Gottes verkündigt, wirkt es nicht nur auf die Zuhörer, sondern auch auf ihn selbst. Er muss sich genauso unter die Aussagen des Wortes beugen und sich von dem Wort beurteilen lassen.


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