Markus 2,23-3,6

Febr 17

Heutige Bibellese:

2.Mose 21,22-23,13 / Markus 2,13-3,6 / Psalm 37,1-11 / Sprüche 10,10


Bei der Heilung des Aussätzigen wurde der Unterschied zwischen Gesetz und Gnade deutlich. In den Auseinandersetzungen um die Einhaltung des Sabbats geht es dagegen nicht um den Unterschied zwischen Gesetz und Gnade, sondern zwischen Gesetzlichkeit und Gnade bzw. Barmherzigkeit. Das Gesetz ist an sich durchaus gut (Röm 7,12.16; 1.Tim 1,8). Das, was es „schlecht“ macht, ist unsere Sünde. Das Gesetz kann einen Sünder nicht rechtfertigen, sondern nur dessen Sünde schonungslos aufdecken und dem Sünder das Todesurteil verkündigen (Röm 5,12; Gal 3,10). Und davon sind ausnahmslos alle Menschen betroffen. 

Und als ob diese „Last“ des Gesetzes nicht schon schwer genug wäre, neigen wir Menschen auch noch zur Gesetzlichkeit, d.h. dazu, das Gesetz durch zusätzliche Verschärfungen regelrecht knechtend und niederdrückend zu machen. Deshalb wird das Gesetz auch als Joch bezeichnet (vgl. Gal 5,1).

Um sicherzustellen, dass die Menschen die Gebote Gottes nicht übertraten, hatten die Rabbis strenge Regeln aufgestellt, die festlegten, was den Juden erlaubt war und was nicht. Diese Regeln schränkten die Menschen ein, wie die beiden Ereignisse am Sabbat exemplarisch zeigen. Die Jünger hätten hungern müssen und der kranke Mensch am Sabbat nicht geheilt werden dürfen. Jesus dagegen zeigt den wahren Sinn des Gesetzes, insbesondere des Sabbats: Er ist um des Menschen willen gegeben worden. Zwar hat das Gesetz auch die Funktion, Grenzen zu setzen, aber nicht, um Menschen auf unmenschliche Weise zu belasten. Unheilige, schädliche Lüste müssen eingegrenzt werden, aber elementare Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme und Hilfe bei Unfällen und Krankheiten dürfen nicht verweigert werden.

Der Buchstabe, d.h. des Gesetzes, tötet, weil es den Sünder nicht retten und von der Schuld befreien kann. Was dagegen frei macht, ist Jesus und sein Geist.

[...] Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (2.Kor 3,6)

Jesus zeigte einen recht freien Umgang mit dem Gesetz (der nach Einschätzung der religiösen Obrigkeit viel zu frei war) – ohne dabei das Gesetz zu übertreten. Wenn auch Sie sich vom Geist Gottes leiten lassen, wird er Ihnen helfen, in wahrer christlicher Freiheit und Lebendigkeit zu leben ohne dabei mit dem Gesetz (so wie es von Gott beabsichtigt war) in Konflikt zu kommen!


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