Jeremia 30

Sept 15

Heutige Bibellese:

Jeremia 30,1-31,26 / Römer 12,1-21 / Psalm 61,1-9 / Sprüche 23,15-16


Gottes Volk – in der Hand seines Feinde (V.8)! Israel hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass es so schlimm kommen würde. Doch der HERR ließ dies zu, weil es ihn verlassen hatten. Ein trauriger Zustand – doch wir müssen zugeben, dass es im heutigen Volk Gottes, in der Gemeinde, nicht besser aussieht. Viele, die sich Christen nennen (auch von denen, die dies zu recht tun) stehen noch (oder wieder) unter dem Joch des Feindes und verhalten sich wie Sklaven der Sünde. Doch Gott ist heilig und er möchte, dass sein Volk ebenfalls heilig ist und dadurch seine Heiligkeit in der Welt sichtbar wird.

Als Kinder des Gehorsams passt euch nicht den Begierden an, die früher in eurer Unwissenheit herrschten, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig! Denn es steht geschrieben: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“ (1.Petr 1,14-16)

Wenn wir nicht Gott gehorchen und seine „Sklaven“ sind, dann gehorchen wir der Sünde, sind also Sklaven der Sünde (Röm 6,16). Solange wir Sünde in unserem Leben tolerieren, stellen wir uns (freiwillig!) unter ihre Herrschaft. Doch das müssen wir nicht. Denn im Gegensatz zu Israel ist für uns der Tag schon gekommen, wo die Stricke zerrissen und das Joch zerbrochen ist (V.8). Alle, die an Jesus Christus glauben und auf ihn getauft worden sind, sind von der Sünde freigemacht (Röm 6). Wir müssen unsere Glieder nicht mehr der Sünde zur Verfügung stellen, sondern haben die Freiheit, sie der Gerechtigkeit zur Heiligkeit zur Verfügung zu stellen (Röm 6,19)! Sollte das nicht täglich unser Ziel sein? Sollten wir nicht so dem Herrn und König Jesus Christus, dem wahren David, dienen (V.9)? Ein Leben in Heiligung bewirkt auch Ruhe und Heilung (V.10.17), weil das Gewissen nicht mehr durch die Sünden belastet wird (vgl. 1.Tim 1; Tit 1,15; Hebr 10,22).

Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. (1.Tim 1,5)

Wenn die Prophetie Jeremias bezüglich Israel am Ende der Zeit endgültig erfüllt sein wird, wird Jerusalem wieder erbaut sein, der Palast am rechten Platz stehen und Lobgesang von ihnen ausgehen. Der HERR wird ihre Zahl mehren und sie herrlich machen. Die Gemeinde Israel wird fest stehen (V.18-20). Ist das nicht auch ein Test für unsere Gemeinden, ob alles am rechten Platz (V.18) steht? Der wichtigste „Platz“ ist das Zentrum. Was steht im Zentrum unserer Zusammenkünfte? Der Pastor? Die Lieder? Die Liturgie? Was ist der Mittel- und Orientierungspunkt unseres Lebens? Persönliche Wünsche und Bedürfnisse? Die Meinung anderer Menschen? Ein gesichertes Einkommen? Gesundheit? Erfolg?

Es gibt nur eine Person und „ein Objekt“, die das Zentrum in der Gemeinde und unseres Lebens sein soll: Jesus Christus mit seinem Wort. Daran sollten sich alle und alles ausrichten! Nur dann wird Lobgesang von uns ausgehen, werden wir feststehen, wird die Zahl der Glaubenden vermehrt werden, wird der Herr in uns verherrlicht werden und wir in ihm (2.Thess 1,12). Und die Sünde, der Satan bzw. die ihm unterstehenden Gewalten werden keine Macht über uns haben – vergleichbar der Vernichtung des Gottlosen (womit der gottlose König des Römischen Reiches oder der Antichrist gemeint sein kann, die beide unter der Macht Satans stehen; V.23).


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