Jeremia 24

Sept 12

Heutige Bibellese:

Jeremia 23,25-25,38 / Römer 9,19-10,11 / Psalm 58,1-12 / Sprüche 23,6-8


597 v.Chr. kam es zur zweiten Deportation durch Nebukadnezar. Er führte König Jojachin, dessen Mutter, Frauen und Hofbeamte sowie viele andere Oberste, kriegstüchtige Männer und andere Bürger in die Gefangenschaft. Nur das „geringe“ Volk blieb übrig (2.Kön 24,13-16). Was werden die zurückgebliebenen gedacht haben? Was hätten wir an ihrer Stelle gedacht (bzw. was denken wir, wenn anderen ein Unglück widerfährt)? Ob sie gedacht haben, dass das den Obersten recht geschähe? Ob sie wohl gedacht haben, dass sie „besser“ waren, weil der HERR nur sie im Land hatte bleiben lassen?

Jeremia musste solche hochmütigen Gedanken zurückweisen. Der HERR ließ ihn eine Vision mit Feigenkörben sehen und den in Juda zurückgebliebenen Menschen sagen, dass gerade sie als die schlechten Feigen angesehen wurden, während die Weggeführten als die Guten angesehen wurden! Interessanterweise sagt Gott nicht, dass die Weggeführten besser waren (das waren sie nicht), sondern dass er sie „zum Guten ansieht“ (V.5). Schon damals handelte Gott aus Gnade und nicht nach dem, was das Volk verdient hätte! Er selbst würde sie in das Land Juda zurückbringen, dort einpflanzen und aufbauen. Er selbst würde ihr Herz verändern, damit sie erkennen würden, dass er der HERR, ihr Gott, ist (V.8)! So wie auch wir bekennen müssen, dass es letztlich der Gnade Gottes zuzuschreiben ist, dass wir ihn erkennen und an ihn glauben konnten (obwohl wir uns natürlich auch willentlich dafür entscheiden mussten).

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. (Eph 2,8-9)

Möge der Herr uns vor hochmütigen Gedanken bewahren und stets daran erinnern, dass es unverdiente Gnade ist, wenn wir vor Krankheit, Unglück und Ähnlichem bewahrt bleiben. Und wenn uns derartiges widerfährt, ist das kein Beweis dafür, dass wir „schlechter“ wären als andere und Gott uns dadurch strafen würde!


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