Jeremia 15,7-14.21; 16,2-4

Sept 08

Heutige Bibellese:

Jeremia 14,11-16,15 / Römer 7,14-8,4 / Psalm 54,1-9 / Sprüche 22,26-27


Jeremia war mit keiner angenehmen Botschaft zum Volke Israel gesandt. Das Gericht über ihre Sünden war unausweichlich. Sie hatten den HERRN verworfen und nun verwarf er sie und streckte seine Hand gegen sie aus (V.6). Sie würden durch Tod (durch Krankheiten), Schwert oder Hunger umkommen oder in die Gefangenschaft ziehen müssen (15,2-3; 16,3-4). Das Volk würde kinderlos werden (15,7). Als Sinnbild dafür sollte Jeremia keine Frau nehmen um Kinder zu bekommen (16,2). Die Witwen würden zahlreich werden und selbst die Mutter von sieben Söhnen (ein Zeichen höchster Freude und Sicherheit, Rut 4,15; vgl. 1.Sam 1,8) würde dahinwelken, wenn sie mit ansehen müsste, wie feindliche Soldaten die Stadt einnehmen und ihre Söhne töten oder in die Gefangenschaft führen würden. Mit diesem Bild kann eine wirkliche Mutter gemeint sein oder die Stadt Jerusalem. Jedenfalls würden die Babylonier diese Sicherheit zerstören, indem sie die Stadt sowie ihre Bewohner vernichteten. Ein schreckliches Gericht – und gleichzeitig eine Mahnung an alle Menschen, sich mit Gott versöhnen zu lassen, um nicht unter das noch schlimmere Gericht Gottes am Ende der Zeit zu kommen!

Eine so ernste Botschaft war beim Volk nicht populär. Anstatt Buße zu tun und das Unheil dadurch vielleicht doch noch abzuwenden oder aufzuschieben, feindeten sie Jeremia an. Kann der Herr auch uns gebrauchen, um vor seinem Gericht zu warnen, oder scheuen wir den Widerstand?

Doch der HERR verhieß seinem Diener, ihn zu stärken (V.11). Gott tröstet und stärkt alle, die um seinetwillen leiden. Und er steht zu seinen Verheißungen. Zwar gab es verschiedene Versuche, Jeremia zu beseitigen, aber der HERR ließ ihm immer wieder Hilfe zuteil werden (z.B. durch Ebed-Melech, den Kuschit; 38,7) und selbst Nebukadnezar gab den Befehl, dass die Babylonier ihm nichts Böses antun sollten (39,11-12).

Und ich werde dich aus der Hand der Bösen befreien und dich aus der Faust der Gewalttätigen erlösen. (Jer 15,21)

Der Herr ist und bleibt stärker als das Böse! Er wird auch uns bei bösen Nachstellungen solange retten, bis er uns eines Tages in sein himmlisches Reich „hineinrettet“.

Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten. Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (2.Tim 4,18)

Die Verse 12-14 beziehen sich auf Israel. Das Gericht aus dem Norden war unausweichlich. Israel würde nicht in der Lage sein, den Ansturm der Babylonier zu brechen (V.12). Die Babylonier plünderten das Land und insbesondere Jerusalem und sie führten viele in die Gefangenschaft.


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