2.Könige 23,15-20.25.29

Aug 27

Heutige Bibellese:

2.Könige 23,1-35 / 2.Korinther 12,11-21 / Psalm 43,1-5 / Sprüche 22,3-4


Bei der Beseitigung des Götzendienstes ging Josia auch im ehemaligen Nordreich ans Werk. Insbesondere ging er nach Bethel, wo der erste König des Nordreiches, Jerobeam I., ein goldenes Kalb aufgestellt hatte. Er riss den Altar und die Höhe nieder und verbrannte letztere zusammen mit der Aschera. Den Altar entweihte Josia, indem er die Gebeine aus den umliegenden Gräbern auf ihm verbrannte (V.16). So erfüllte sich, was ein Mann Gottes aus Juda dem Jerobeam dreihundert Jahre vorher vorausgesagt hatte – einschließlich der namentlichen Nennung Josias (1.Kön 13,1-2)! Nur die Gebeine des Propheten aus Juda sowie des Propheten, bei dem er eingekehrt war und der seinen Tod herbeigeführt hatte, blieben verschont (V.18). Die Männer aus Bethel besaßen keine eigene Bibel. Aber als sie sahen, was Josia tat, erinnerten sie sich sofort an die Worte des Propheten, die ihnen überliefert worden waren. Mögen auch wir unsere Augen offen halten, damit wir die „Zeichen der Zeit“ im Licht der Bibel richtig deuten (vgl. Lk 12,54-56)!

Auch in den anderen Städten Samarias beseitigte Josia die Götzen und schlachtete die Höhenpriester auf ihren Altären und machte dadurch die Altäre unrein (V.19-20).

In Vers 25 wird betont, dass es keinen König wie Josia gegeben hat und auch nach ihm seinesgleichen nicht aufgestanden ist. Vergleichbares wurde aber bereits von Hiskia gesagt (18,5)! Wer war denn nun der „Unvergleichliche“? Auf wen trifft die Behauptung zu? Auf beide! Und zwar mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Bei Hiskia tritt vor allem sein Glaube und Vertrauen auf Gott hervor (auch wenn dieser nach seiner Krankheit beim Besuch der Babylonier einmal schwach wurde). Bei Josia steht dagegen das Wort Gottes im Mittelpunkt. Vom Wort Gottes hören wir bei Hiskia nichts, bei Josia ist es dagegen eine wichtige Triebkraft für sein Handeln (22,10-11.13; 23,2-3.21.24.25; 2.Chr 35,6.12).

Das Ende Josias ist nicht so rühmlich wie sein übriges Leben. Von Eigenwillen bestimmt, zog er (pro-babylonisch eingestellt) gegen den König von Ägypten hinauf, um diesen daran zu hindern, gegen die Babylonier zu kämpfen (2.Chr 35,20-21; vgl. Jer 46,2). Der Pharao Necho selbst warnte Josia davor, ihn anzugreifen, weil er erstens nicht gegen Israel gekommen sei und zweitens Gott selbst ihm gesagt hatte, dass er eilen solle. Gott redete damals durch den heidnischen Pharao zu Josia! Gott kann durchaus Nichtglaubende benutzen, um zu uns zu reden (vgl. Joh 11,51)! Doch Josia blieb eigensinnig und hörte nicht auf das Wort Gottes. Diese Aktion kostete ihn das Leben. Gerade für erfolgreiche Männer Gottes ist das Älterwerden eine Gefahr. Je erfolgreicher man war, desto mehr vertraut man auf seine eigene Erfahrung, sein Wissen, seine Empfindungen, und wird immer weniger bereit, sich von jüngeren und „unerfahrenen“ Geschwistern (oder gar Nichtglaubenden) beraten oder gar zurechtweisen zu lassen. Wir brauchen die Führung und Zurechtweisung durch Gottes Wort täglich und ferner die Bereitschaft, Ermahnungen und Ratschläge unserer Mitmenschen ernsthaft zu prüfen – bis zum Lebensende!


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