2.Könige 6,33-7,20

Juli 12

Heutige Bibellese:

2.Könige 6,1-7,20 / 1.Thessalonicher 4,1-18 / Psalm 9,14-21 / Sprüche 19,3


Der König meinte, dass der HERR an dem Unglück Israels Schuld sei (6,33), ohne zu bemerken, dass die Sünden Israels zu dieser erbärmlichen Lage geführt hatten (vor der Mose schon lange zuvor gewarnt hatte; 5.Mo 28,52-57). Doch Elisa kündigt an, dass der HERR noch einmal Gnade schenken und die Hungersnot bereits am nächsten Tag vorüber sein würde (7,1). Der Offizier und enge Vertraute des Königs wollte das nicht glauben und antwortete spöttisch, dass dies selbst dann unmöglich sei, wenn der HERR Fenster am Himmel machen würde (V.2.17). Daraufhin kündigte Elisa ihm sein Gericht an: er selbst würde nichts von dem Essen abbekommen (V.3).

Den Menschen in der Stadt ging es schon schlecht, den vier Aussätzigen aber ging es noch schlechter – sie waren dem Tode nahe. Ihr Schicksal teilen viele Menschen, an denen noch der Aussatz der Sünde haftet, weil sie noch nicht zu Jesus Christus gekommen sind, um von ihrer Sünde gereinigt zu werden. (Dass die Aussätzigen vom Volke Gottes waren, erinnert daran, dass auch Glaubende wieder in Sünde fallen können und dann erneut gereinigt werden müssen.) In die Stadt zu gehen war nutzlos, weil dort ebenfalls Hungersnot herrschte. Die Lösung für die eigene Sündenschuld findet man nicht bei Menschen, die ebenfalls tot sind in ihren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1). Und gar nichts zu tun (alles beim Alten zu lassen), kann vor dem Tod auch nicht retten (V.4). Die einzige Lösung lautet, hinauszugehen – an den Ort, wo das Gericht Gottes bereits stattgefunden hat: zu den Aramäern, bzw. übertragen zu dem gekreuzigten Christus, an dem das Gericht Gottes über unsere Sünden stattgefunden hat. Nur dort gibt es Rettung!

Die Freude der Aussätzigen war groß, als sie sahen, dass die Feinde geflohen waren. Sie aßen und tranken und bereicherten sich an den zurückgelassenen Gegenständen (V.8). Zunächst versteckten sie ihren Reichtum, doch schnell kam der Zeitpunkt, wo sie merkten, dass sie schuldig wurden, wenn sie die frohe Botschaft für sich behielten (V.9). (Dass sie diese noch vor Morgenanbruch weitersagen wollten, hängt vermutlich mit 2.Mo 22,1-2 zusammen.) Wenn ein Mensch erkannt hat, dass er durch Jesus Christus Vergebung aller Sünden und ewiges Leben empfangen kann, dann freut er sich zunächst für sich alleine. Doch normalerweise wird ihm schnell klar, dass er sich schuldig macht, wenn er diese frohe Botschaft nicht weitersagt!

Der König „kann“ nicht glauben, dass die Aramäer einfach so geflohen sind und vermutet einen Hinterhalt (V.12) – obwohl er es nach der Ankündigung Elisas (V.1) eigentlich besser hätte wissen sollen. Viele Menschen meinen, dass sie selbst etwas zu ihrer Errettung beitragen müssten und dass ein einfaches „Hinausgehen“ zu dem gekreuzigten Jesus Christus zu einfach sei, um wahr zu sein. Doch zum Glück hatte der König (wie zuvor auch Naaman) jemanden, der ihm riet, es einfach auszuprobieren (V.13).

Das Volk ging hastig hinaus, um das Heerlager der Syrer zu plündern. Doch der ungläubige Offizier wurde dabei niedergetreten und starb (V.2.17-20). Er sah alles, kam aber nicht in den Genuss der Dinge. Wie tragisch, dass es auch unter uns Christen solche Menschen gibt, die alles sehen – und doch nicht dazugehören (vgl. Hebr 6,4-6; Mt 8,11-12)! Menschen, die die Gottesdienste besuchen, immer wieder das Wort Gottes hören, aber nicht dazugehören, weil sie nur „von ferne“ sehen, aber nicht persönlich an Jesus Christus glauben. Doch noch ist es nicht zu spät, zu Christus „hinauszugehen“!


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