1.Könige 22,29-38

Juli 08

Heutige Bibellese:

1.Könige 22,1-54 / Apostelgeschichte 16,16-40 / Psalm 6,1-11 / Sprüche 18,20-21


Sowohl die Rettung Joschafats als auch der Tod Ahabs sind ein Wunder Gottes. Ahab hatte sich bewusst unkenntlich gemacht – doch den Augen Gottes konnte er dadurch nicht entkommen. Der HERR hatte beschlossen, dass Ahab im Kampf fallen sollte (V.20), und so geschah es. Durch einen Mann, der aufs Geratewohl seinen Pfeil abschoss und gar nicht merkte, dass er dadurch Gottes Pläne erfüllte (V.34)! Ahab war nicht sofort tot, sondern wurde nur schwer verwundet und hätte gerettet werden können. Deshalb befahl er, aus der Schlacht hinausgebracht zu werden, doch dies misslang, weil der Kampf sehr heftig wurde (V.35). Angesichts der Feinde hielt Ahab sich tapfer aufrecht, doch das Blut floss aus seiner Wunde und er verblutete langsam (V.35-37). Ahab starb also sehr langsam. Nicht jeder Nichtglaubende hat das Vorrecht, seinem Tode langsam entgegen zu gehen. Dadurch gab der HERR ihm noch ein letztes Mal die Chance, Buße zu tun. Ob er sie genutzt hat?

Nachdem Ahab gestorben war, brachte man ihn nach Samaria. Als man dort am Teich den Wagen wusch, leckten die Hunde sein Blut – gemäß dem Wort des HERRN (V.38). Elia hatte Ahab nach dem Mord an Nabot das Gericht Gottes angekündigt (21,19-24). Seine ganze Nachkommenschaft sollte ausgerottet werden und das Fleisch Isebels auf dem Feld (bzw. an der Vormauer) von Jesreel von Hunden gefressen werden (was durch Jehu geschah; 2.Kön 9-10). Bezüglich 21,19 sagen Kritiker, dass sich die Gerichtsandrohung Elias nicht erfüllt habe. Doch die Kritiker irren sich. Zwar stimmt es, dass das Blut Ahabs nicht an der Stelle geleckt wurde, wo Nabot starb. Denn Nabot starb außerhalb der Stadt (21,13) und der Teich von Samaria befand sich wohl in der Stadt. Dennoch erfüllte sich bereits der eine Teil der Vorhersage Elias: Ahabs Blut wurde von Hunden aufgeleckt. Andererseits hatte sich Ahab nach der Gerichtsankündigung vor dem HERRN gedemütigt, was dazu führte, dass das Gericht aufgeschoben wurde und erst in den Tagen seines Sohnes kommen sollte (21,29). Ahabs Sohn Joram wurde von Jehu außerhalb Samarias getötet und sein Leichnam auf das Feldstück des Jesreeliters Nabot geworfen (der außer dem Weinberg in der Stadt auch ein Feld außerhalb besessen haben muss; 2.Kön 9,24-26). Dadurch wurde der Rest des Gerichts über Ahab erfüllt. Außerdem erfahren wir aus 2.Kön 9,26, dass außer Nabot auch dessen Söhne (die ja sonst Erben des Landes geworden wären) getötet worden sind.

Erkennt also, dass nichts zur Erde fällt von dem Wort des HERRN, das der HERR gegen das Haus Ahabs geredet hat! Der HERR hat getan, was er durch seinen Knecht Elia geredet hat. (2.Kön 10,10)

Am Schluss der Geschichte Ahabs wird noch einmal an seine beiden großen Sünden erinnert: an sein Begehren von fremdem Eigentum und den Mord an Nabot sowie an seinen Götzendienst – denn die in V.38 erwähnten Huren hingen mit dem Götzendienst zusammen.


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