2.Samuel 9

Juni 07

Heutige Bibellese:

2.Samuel 9,1-11,27 / Apostelgeschichte 5,1-42 / Psalm 125,1-5 / Sprüche 16,25


David ließ Mefi-Boschet, den lahmen Sohn Jonatans, allezeit an seinem Tisch essen (V.8). Welche Vorzüge hatte Mefi-Boschet, dass ihm diese Ehre zuteil wurde, ständig am Tisch des Königs essen zu dürfen? Keine. Es geschah um Jonatans willen (V.2)!

Weil Saul ein Feind Davids gewesen war, war es keine Selbstverständlichkeit, dass David so gnädig handelte. Auch die Amme Mefi-Boschets hatte nicht damit gerechnet, sonst wäre sie nicht mit dem Jungen geflohen (4,4). Mefi-Boschet erkennt, dass er solche Gnade nicht verdient hat und bezeichnet sich als toten Hund (V.8). Wie überreich die Gnade Davids ist, zeigen die Verse 9-10. David gab Mefi-Boschet sogar das Land Sauls zurück und ließ es für ihn bearbeiten, damit er Brot zu essen habe – obwohl dies gar nicht nötig war, da er ja am Tisch Davids essen sollte! So groß war Davids Gnade; doch die Gnade unseres Herrn Jesus ist noch viel größer. Er lässt auch uns, die wir durch die Sünde von Geburt an lahm und zum Guten unfähig sind, seine Gnade zuteil werden. Zu den Nationen gehörend, sind auch wir rechtlos wie Hunde (V.8; vgl. Mt 15,26-27). Aber der Herr lädt uns an seinen Tisch! Damit ist wohl nicht der Tisch des Herrn (das Abendmahl, das wir nicht ständig, sondern höchstens wöchentlich halten) gemeint, sondern die beständige Gemeinschaft mit ihm (vgl. V.13). Wir sind dort nicht willkommen, weil wir so gut wären, sondern um Jesu willen! Und auch der Überrest Israels wird dies eines Tages sein.

Wenn Mefi-Boschet am Tisch Davids saß, dann konnte er unter den Tisch auf seine lahmen Beine blicken. Er konnte aber auch über den Tisch auf David blicken! Das stellt uns vor die Frage, wohin wir blicken: auf unseren Herrn oder auf unsere Lahmheit? Sollten wir nicht vielmehr seine Schönheit betrachten und uns an der Gemeinschaft mit ihm freuen, anstatt nur auf unsere Schwächen zu sehen? Wird der Herr nicht vor allem das erstgenannte von uns erwarten? Und damit wir nicht vergessen, ständig die Gemeinschaft mit dem Herrn zu suchen, wird in V.13 nochmals betont, dass Mefi-Boschet beständig am Tische Davids aß!


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