2.Samuel 7

Juni 06

Heutige Bibellese:

2.Samuel 7,1-8,18 / Apostelgeschichte 4,1-37 / Psalm 124,1-8 / Sprüche 16,24


David selbst wohnte in einem Haus aus Zedern (vermutlich war es das Haus, das Hiram, der König von Tyrus, für ihn bauen ließ; V.2; 5,11). Nun hatte er den Wunsch, dass auch die Lade des HERRN nicht länger in einem Zelt, sondern in einem richtigen Haus wohnen – d.h. dort zur Ruhe kommen – sollte (ein Zelt erinnert immer an Aufbruch). Es war kein Befehl Gottes (V.7). Keinem der Stämme (aus denen er sich Richter erwählt hatte; vgl. 1.Chr 17,6) hatte er einen entsprechenden Befehl gegeben. Es war ein Wunsch des Herzens Davids, einen Tempel zu bauen. Das Herz Gottes und das Herz Davids stimmten darin überein, dass der HERR inmitten seines Volkes einen Ruheort haben sollte. Besonders im 5. Buch Mose ist schon viel die Rede von einer Stätte, die der HERR erwählen würde, um seinen Namen dort wohnen zu lassen (z.B. 5.Mo 12,11). Doch bevor das Haus für den HERRN gebaut würde, wollte der HERR zuerst dem David ein Haus bauen (V.11)! Bisher hatte die Lade des HERRN keinen dauerhaften Ruheort bekommen, sondern war immer wieder transportiert worden – man denke an ihren Transport ins Kriegsgebiet, die Erbeutung durch die Philister, die Rückkehr nach Israel und schließlich den Transport nach Jerusalem, der in zwei Etappen erfolgte.

In 1.Chr 28,3 wird ein anderer Grund genannt, weshalb David dem Herrn kein Haus bauen sollte: weil er ein Mann des Krieges war und zu viel Blut hatte fließen lassen. Doch hier nennt der HERR einen anderen Grund: zuerst wollte Gott dem David Ruhe schaffen (V.11). Zwar hieß es in V.1 bereits, dass der Herr ihm Ruhe verschafft hätte, doch Kap. 8 zeigt, dass dies nur eine vorübergehende Ruhe gewesen sein kann und David noch viele Kriege zu führen hatte.

Dennoch war der Wunsch Davids, dem HERRN Ruhe zu verschaffen, sehr gut und der HERR segnet ihn mit der wunderbaren Verheißung für sein Haus. Auch in der jetzigen Zeit sucht der Herr Ruhe. Es gibt nur einen Platz, wo er wohnen und Ruhe finden kann: in der Gemeinde. Sie ist der Tempel Gottes (1.Kor 3,16). Aber wie ist es um unsere Gemeinden bestellt? Findet der Herr in ihnen Ruhe? Ist das noch das Anliegen unseres Herzens? Ist er dort wirklich der Mittelpunkt, an dem sich alles ausrichtet? Wohnt er noch dort, oder steht er wie in Laodizäa schon draußen vor der Tür (Off 3,20)?


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