Josua 17

April 30

Heutige Bibellese:

Josua 16,1-18,28 / Johannes 1,1-28 / Psalm 100,1-5 / Sprüche 14,7-8


Die Söhne Ephraims waren mit ihrem Erbteil unzufrieden und beschwerten sich bei Josua, dass sie als so zahlreiches Volk nur ein Erbteil bekommen hatten (V.14-15: in V.14 können nur die Söhne Ephraim gemeint sein, weil Ephraim und Manasse zusammen ja zwei Erbteile erhalten hatten; in V.15 redete Josua nur vom Erbe Ephraims). In der Tat war das Erbteil Manasses etwa doppelt so groß, aber der Stamm war auch größer (4.Mo 26,34.37). Interessant ist aber, dass Ephraim sich erst beschwerte, nachdem Manasse sein Erbteil erhalten hatte. Viele Unzufriedenheiten entstehen nur daraus, dass wir uns mit anderen Menschen vergleichen und gerne das gleiche hätten wie sie, anstatt uns mit „unserem Erbteil“ zu begnügen. Da Josua ebenfalls vom Stamm Ephraim war (19,49-50), waren die Ephraimiter vielleicht besonders optimistisch, mit ihrer Klage Erfolg zu haben.

Die Verse 15-16 zeigen, wo das eigentliche Problem lag: im Gebirge wohnten die Perisiter und Refaiter (V.15) und im Flachland die Kanaaniter, die zudem Streitwagen besaßen. Die Ephraimiter fühlten sich zu schwach, um gegen sie zu kämpfen. Sie sahen auf ihre Schwäche, anstatt auf den HERRN. Sie waren voll Unglaube! Wenn sie dem HERRN und der Macht seiner Stärke vertraut hätten, wären die Feinde trotz ihrer Streitwagen kein Hinderungsgrund und Problem geworden. Für Kaleb waren die Riesen kein Problem gewesen (15,14)!

Josua ließ sich von den Klagen nicht beeindrucken. Er forderte vielmehr dazu auf, an die Arbeit zu gehen. Und er sprach sowohl den Ephraimiter als auch den Manassitern (die auch darin versagten, die Feinde zu vertreiben, V.12-13), Mut zu: sie könnten die Kanaaniter trotz deren Stärke vertreiben (V.18)!

Und wie sieht es mit uns aus, wenn wir unzufrieden sind? Liegt die tiefere Ursache vielleicht darin, dass wir es versäumt haben, die geistlichen Segnungen in Besitz zu nehmen, die jeden irdischen Mangel auszufüllen vermögen? Müssen wir wieder mehr auf den Herrn und auf die Fülle blicken lernen, die wir durch ihn und in ihm haben (Kol 2,9-10)?


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