Josua 11

April 27

Heutige Bibellese:

Josua 11,1-12,24 / Lukas 23,13-43 / Psalm 97,1-12 / Sprüche 14,1-2


Durch die Eroberung Jerichos und Ais war das Zentrum des verheißenen Landes unter die Kontrolle Israels gekommen und ein Keil in die gegnerischen Fronten getrieben worden. Diese sahen sich in die Enge getrieben und verbündeten sich zum Kampf gegen Israel (9,1-2). Zuerst kam es zum Kampf gegen die Könige des Südteils von Kanaan (Kap. 10), anschließend gegen die Koalition aus dem Norden (Kap. 11). Israelische Militärexperten haben die Kriegsstrategien, wie sie in der Bibel berichtet werden, eingehend untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass diese unter Berücksichtigung der Topografie Israels höchst sinnvoll waren. Heute würde man nicht anders vorgehen (abgesehen davon, dass heute andere Waffen zur Verfügung stehen). Die Kampfberichte können keineswegs späte Dichtung sein, sondern müssen von einem Augenzeugen verfasst worden sein!

Manchen erscheint die Aufforderung des HERRN, die Pferde zu lähmen, als Tierquälerei. Fest steht: Gott sorgt sich durchaus auch um die Tiere (vgl. z.B. Ps 36,7; Jon 4,11). Hintergrund der Anweisung war, dass Israel daran gehindert werden musste, die Pferde zu militärischen Zwecken zu nutzen. Sie sollten einzig und allein auf die Hilfe des HERRN hoffen und nicht Pferden und militärischem Gerät vertrauen. Nur Gott verhilft uns zum Sieg – auch gegen deutlich besser bewaffnete und gerüstete Gegner!

Diese denken an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes. (Ps 20,8)

Andererseits ist die Bedeutung des Wortes „lähmen“ unsicher. An anderen Stellen hat es die Bedeutung „entwurzeln“ (Pred 3,2; Zeph 2,4; wobei „entwurzeln“ einer Stadt „zerstören“ meint). Man könnte den Text daher auch so verstehen, dass die Pferde in ihrer Funktion als Kampfpferde „entwurzelt“, „ausgeschaltet“ werden sollten, indem sie nur noch als Lastpferde benutzt wurden.


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