5.Mose 30,10-14

April 18

Heutige Bibellese:

5.Mose 29,1-30,14 / Lukas 19,1-27 / Psalm 89,1-19 / Sprüche 13,7-8


Israel konnte seinen Ungehorsam nicht damit entschuldigen, die Gebote Gottes nicht zu kennen. Gott hatte sie ihnen verkündigt, eine schriftliche Fassung lag neben der Bundeslade und sollte alle sieben Jahre vor dem ganzen Volk verlesen werden (31,9-13.24-27). Sie sollten die Worte im Herzen haben und allezeit davon reden (d.h. sie auch im Mund haben; 6,6.7).

Dennoch waren die Gebote dem Volk Israel nie nah – es konnte sie nicht halten. Der Abschnitt ist prophetisch und weist auf die Zeit hin, in der Israel zu Gott umkehren wird (mit ganzem Herzen und ganzer Seele; V.10) und an Jesus Christus glauben wird. Denn zunächst fällt auf, dass in V.11 nur noch „Gebot“ steht, nicht mehr „Gebote“ wie zuvor (V.10). (Auch der Glaube an Jesus Christus ist ein Gebot Gottes; 1.Joh 3,23.) Außerdem werden die Verse 11-14 im Römerbrief zitiert, dort aber nicht mit den Worten „das Gesetz Moses sagt“, sondern mit „die Gerechtigkeit aus Glauben sagt“ eingeleitet (Röm 10,6). Nicht das Gesetz bringt das Heil, sondern nur die Gerechtigkeit aus Glauben. Von dieser zukünftigen Zeit, der Zeit des neuen Bundes, der von Jesus Christus eingesetzt wird, handeln diese Verse:

Und ich gebe ihnen ein Herz, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin. [...] denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren. [...]

Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. (Jer 24,7; 31,33)

1500 Jahre hatte Israel das Gesetz, das aber keine Gerechtigkeit hervorgebracht hatte. Dann kam Jesus Christus. Er kam zu ihnen wie das Gesetz. Er war ihnen nahe, indem er in ihrer Mitte lebte, starb und auferstand – aber sie lehnten ihn ab. Die Gerechtigkeit aus Glauben war für Israel aber auch davor schon genauso erreichbar wie für uns, weil sie schon seit Jahrhunderten gepredigt wurde, denn schon das Gesetz und die Propheten zeugen davon. Und der Hebräerbrief zeigt, dass viele Einzelne bereits die Gerechtigkeit aus Glauben erlangt haben (Hebr 11).


Nächster Tag Vorheriger Tag