1.Mose 21,22-34; 26,12-33

Jan 12

Heutige Bibellese:

1.Mose 26,12-27,45 / Matthäus 9,1-17 / Psalm 11,1-7 / Sprüche 3,9-10


Trotz der Ähnlichkeiten dieser Berichte handelt es sich doch nicht einfach um eine Wiederholung. Vielmehr fallen einige Unterschiede auf, die auch für uns lehrreich sind.

Abraham war ein demütiger Mann, aber er besaß auch Charakter und Unterscheidungsvermögen. Er lebte als Fremdling in der Welt (Hebr 11,9), ertrug es geduldig, dass die Knechte Abimelechs ihm die Wasserbrunnen wegnahmen, und redete nicht davon (21,25-26: „du hast es nicht berichtet“). Er konnte sich widerspruchslos Unrecht tun lassen und Leid erdulden (1.Kor 6,7; 1.Pt 2,20).

[...] Wenn ihr aber ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist Gnade bei Gott. (1.Petr 2,20)

Doch als Abimelech zu ihm kam, um einen Bund mit ihm zu schließen und sich die Gnade Abrahams zu sichern, wusste Abraham, dass die Zeit gekommen war, ihn zurecht zu weisen.

[...] Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm! (Lk 17,3)

Wenn Glaubensgeschwister sündigen, so müssen wir sie zunächst überführen (Mt 18,15) – und ihnen dann vergeben.

Auch Isaak war sanftmütig und gnädig gesinnt. Er ertrug es, dass die Brunnen seines Vaters Abraham verstopft worden waren. Wenn ihm die gegrabenen Brunnen weggenommen wurden, ertrug er dies ebenfalls geduldig und zog weiter. Doch als Abimelech auch mit ihm einen Bund schließen wollte und sein eigenes Verhalten lobte („nur Gutes getan“; 26,29), zeigte er keine Charakterstärke. Er machte ein Mahl und schloss den Bund, ohne das Unrecht zur Sprache zu bringen und Abimelech zu überführen.

Das Reich Gottes ist nicht nur Friede und Freude, sondern auch Gerechtigkeit (Röm 14,17)! Wir dürfen nicht nach dem Motto handeln: „Friede um jeden Preis“. Wir sollen Salz und Licht sein und dazu beitragen, dass die Welt von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführt wird (Mt 5,13-14; Joh 16,8).


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