Daniel 6

Nov 29

Heutige Bibellese:

Daniel 6,1-29 / 1.Johannes 2,1-17 / Psalm 119,137-160 / Sprüche 28,17-18


Kapitel 6 ist ein weiterer Beweis für die bewahrende Macht Gottes und eine Vorausschau darauf, wie der Herr den treuen Überrest in der Drangsalszeit schützen wird. Es ist das Gegenstück zu Kapitel 3, wo die drei Freunde Daniels im Feuerofen bewahrt wurden. Dass die Freunde Daniels hier nicht mehr erwähnt werden, könnte daran liegen, dass sie bereits verstorben waren. Schließlich waren seit ihrer Deportation inzwischen fast 70 Jahre vergangen!

In Kapitel 3 resultierte die Bedrängnis aus menschlichem Hass und menschlicher Verfolgung, während in Kapitel 6 satanischer Hass und satanische Verfolgung im Vordergrund steht:

Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. (1.Pt 5,8)

In diesem Sinne leben wir alle in einem Löwenkäfig. Der Käfig ist die Welt, der brüllende Löwe, der darin umhergeht, ist der Satan, der die Glaubenden angreift und sie verschlingen will.

Da wir uns also in einer ähnlichen Situation befinden wie Daniel, können wir auch von ihm lernen, wie man den satanischen Angriffen am besten standhält. Zunächst fällt Daniels tadelloses Leben auf (vgl. Phil 2,15). Er lebte so tadellos und in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, dass die eifersüchtigen Minister ihm bezeugen mussten, dass sie keine Anklage gegen ihn finden würden – außer bezüglich des „Gesetzes seines Gottes“, d.h. wenn es im Reich ein Gesetz gäbe, das den Gesetzen seines Gottes widerspräche.

Als nächstes fällt auf, dass Daniel in intensiver Gemeinschaft mit Gott lebte. Dreimal am Tag nahm er sich Zeit zum Gebet (V.11). Dass er in Richtung Jerusalem betete, erklärt sich aus 1.Kön 8,48, wo Salomo anlässlich der Tempeleinweihung darum bat, dass der HERR auch dann auf das Gebet hören möge, wenn sein Volk in der Gefangenschaft wäre und in Richtung der auserwählten Stadt Jerusalem beten würde. Die Gemeinschaft mit dem HERRN im Gebet war Daniel so wichtig, dass er darauf keine 30 Tage verzichten wollte, obwohl ein Monat ja kein sehr langer Zeitraum ist. Scheinbar wussten auch die Minister, dass Daniel das Gebet so wichtig war, dass er keinen Monat darauf verzichten würde, sonst hätten sie den Zeitraum auf ein Jahr oder länger angesetzt. Dabei gab es nicht einmal ein Gesetz, dass vorschrieb, dreimal täglich zu beten. Daniel tat es aus Liebe. Er liebte den HERRN und suchte dessen Gemeinschaft im Gebet. Wie wichtig ist Ihnen das Gebet?

Weil der HERR sah, dass Daniel ihn aufrichtig liebte, suchte und ihm ohne Unterlass diente (V.21), konnten seine Feinde ihn nicht überwinden. Es gelang ihnen, Daniel in die Löwengrube zu bringen, aber der HERR wachte über sein Leben, so dass die Löwen ihn nicht verschlingen und nicht einmal verletzen konnten. Wenn wir wie Daniel unsere Hände von dem Schmutz der Sünde reinhalten (bzw. durch Sündenbekenntnis immer wieder reinigen) und die Nähe Gottes suchen (z.B. im Gebet), wird der brüllende Löwe, der Teufel, auch über uns keine Macht gewinnen, sondern von uns fliehen!

Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! (Jak 4,7-8)


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