Daniel 4

Nov 27

Heutige Bibellese:

Daniel 3,31-4,34 / 2.Timotheus 4,1-22 / Psalm 119,97-112 / Sprüche 28,14


Kapitel 4 hat neben der historischen auch eine prophetische Bedeutung. Der Stolz und die Überheblichkeit Nebukadnezars brachten Gottes Gericht zu Beginn des Zeitalters der Nationen (das mit Babylon begann; Lk 21,24) über den großen Monarchen. In gleicher Weise wird das Gericht auch am Ende des Zeitalters der Nationen über die stolzen und überheblichen Herrscher kommen und den großen politischen und religiösen Baum der letzten Tage umhauen.

Die tiefe Erniedrigung Nebukadnezars, die sieben Jahre dauerte und ihn wie ein Tier werden ließ (V.22.29-30), weist auf die letzte Zeit des Zeitalters der Nationen hin. Diese Zeit wird vom Abfall von Gott gekennzeichnet sein (2.Thess 2,3). Die Menschen werden nicht mehr zu Gott aufschauen können, sondern sich wie wilde Tiere verhalten und ganz auf das Irdische gesinnt sein (vgl. 2.Pt 2,12; Jud 10; Phil 3,19). Die irdische (im Gegensatz zur himmlischen) Gesinnung erklärt den in der Offenbarung so häufig vorkommenden Ausdruck „die auf der Erde wohnen“ (vgl. V.30; Off 6,10; 8,13 usw.). Die Ansätze davon sind bereits jetzt sichtbar, aber solange der Heilige Geist, der „jetzt zurückhält“ (2.Thess 2,6-7), noch auf der Erde ist, wird das Böse eingedämmt. Erst nach der Entrückung der Gemeinde wird es sich voll entfalten. Die Heiden werden ihre ganze Bestialität entfalten, d.h. sich wie wilde Tiere verhalten. Das ist die siebenjährige Drangsalszeit (Jer 30,7; Dan 9,27; Off 6-19). Die abgefallene Christenheit wird dem Tier nachfolgen und dessen Lügenwundern glauben.

Doch so, wie Nebukadnezar nicht völlig vernichtet wurde, sondern ein Stumpf von dem Baum seiner Herrschaft bestehen blieb, so wird das Gericht in der Endzeit auch nicht alle Nationen völlig auslöschen. Die Nationen, die das Evangeliums Jesu Christi abgelehnt haben, werden keine Chance haben. Andere aber werden übrigbleiben und wie Nebukadnezar „Gott, den Höchsten“ (V.31) preisen und anbeten.

Zur Zeit leben die Heidenvölker noch in Stolz, Überheblichkeit und Rebellion gegen Gott (Ps 2,1-3). Die große Trübsal, die der Wiederkunft und Herrschaft Christi unmittelbar vorausgeht, hat u.a. den Zweck, die Völker zu demütigen, sie durch das Gericht Gerechtigkeit zu lehren (Jes 26,9; Ps 2,4-5.9-10) und sie dahin zu bringen, sich der Herrschaft Christi zu unterwerfen (Ps 2,6-8.11-12) und Gott als den Höchsten anzuerkennen. Diese Anerkennung des Höchsten ist eine Vorschattung der universellen Anerkennung Gottes im dem Reich, das der Gott des Himmels aufrichten wird, wenn der Stein zum Berg wird und die ganze Erde füllt (2,35.44).

Sind sie stolz auf ihre Leistungen? Oder erkennen sie an, dass der „Höchste“ Ihnen Ihr Leistungsvermögen geschenkt hat? Geben Sie ihm die Ehre dafür?


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