Hesekiel 46,9.13-24

Nov 23

Heutige Bibellese:

Hesekiel 45,13-46,24 / Titus 3,1-15 / Psalm 119,33-48 / Sprüche 28,8-10


Wenn das Volk das Heiligtum betreten wird, soll es auf einem anderen Weg zurückgehen (V.9). Das hat einerseits logistische Gründe. Bei den großen Menschenmengen, die den Tempel besuchen werden, würde eine Umkehr den „Menschenfluss“ stören. Andererseits enthält die Anweisung eine tiefere theologische Aussage: Wer den Tempel besucht, geht nicht so zurück, wie er gekommen ist. Die Anwesenheit in der Gegenwart Gottes verändert einen Menschen. (Auch jetzt beobachten Kirchendistanzierte oft kritisch, ob die Glaubenden fröhlicher und entspannter aus dem Gottesdienst herauskommen, als sie hineingegangen sind.)

Bei den Korinthern musste Paulus tadeln, dass sie schlechter vom Herrenmahl (Abendmahl) weggingen als sie kamen:

Wenn ich aber folgendes vorschreibe, so lobe ich nicht, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt. (1.Kor 11,17)

Normalerweise sollte es anders sein. Nachdem Mose 40 Tage in der Gegenwart Gottes gewesen war, strahlte sein Gesicht!

Die täglichen Brandopfer (V.13-15) werden täglich an Golgatha erinnern und auch wir tun gut daran, täglich daran zu denken, was Jesus für uns tat und ihm dafür zu danken.

Der Fürst wird eigenes Land als Erbbesitz haben und nur davon etwas an seine Nachkommen vererben dürfen (vgl. 45,7-8). Damit ist sichergestellt, dass er sich nicht am Besitz des Volkes vergreift (wie einst König Ahab; V.16-18; 1.Kön 21).

Auch die „Fürsten“ (Ältesten, Aufseher) in der Gemeinde sollen es bei ihrem Dienst nicht auf fremdes Eigentum abgesehen haben:

Die Ältesten unter euch nun ermahne ich [...]: Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, [...] nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet! (1.Pt 5,1-3)

Mit dem Schlachtopfer ist das Friedensopfer gemeint (V.21-24). Es war das einzige Opfer, von dem auch Menschen, die nicht zur Priesterschaft gehörten, essen durften (3.Mo 7,15-16). Im dritten Tempel wird es Küchen zum Kochen dieser Opfer geben. Sie werden in den vier Ecken des äußeren Vorhofs sein. Das Kochen des Fleisches werden die Priester übernehmen. Das Friedensopfer ist ein Ausdruck der Gemeinschaft mit Gott, weil ein Teil davon für Gott war, während ein anderer Teil von den Menschen verzehrt wurde. Gott und Menschen aßen quasi von dem gleichen Fleisch! Im Himmel erwartet uns ewige Gemeinschaft mit Jesus (Joh 14,3).

[...] und so werden wir allezeit beim Herrn sein. (1.Thess 4,17)


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