Hesekiel 43,1-17

Nov 21

Heutige Bibellese:

Hesekiel 42,1-43,27 / Titus 1,1-16 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 28,3-5


In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Hesekiel die Herrlichkeit des HERRN wieder in den Tempel einziehen sieht – von Osten her, d.h. genau aus der Richtung, in der sie die Stadt verlassen hatte (11,23). Es war die gleiche Herrlichkeit, die Hesekiel zuvor im Zusammenhang mit dem Gericht Jerusalems gesehen hatte (Kap. 8-11) und die gleiche Herrlichkeit, die ihm am Fluss Kebar erschienen war (Kap. 1). Die Herrlichkeit des HERRN war eine Wolke mit einem besonderen Glanz, der an das Aussehen des Regenbogens erinnert (1,28; 10,4). Nachts sah sie wie eine Feuersäule aus (1,4; 2.Mo 13,21). Die Rückkehr der Herrlichkeit des HERRN wird auch von Jesaja beschrieben:

[...] dann wird der HERR über der ganzen Stätte des Berges Zion und über seinen Versammlungen eine Wolke schaffen bei Tag und Rauch sowie Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein. (Jes 4,5)

Wie bei der Einweihung der Stiftshütte sowie des ersten Tempels erfüllte die Herrlichkeit des HERRN den Tempel, so dass niemand hinzutreten konnte (V.5-6). Der HERR sagte zu Hesekiel, dass der Tempel die Stätte seines Thrones sei, wo er unter dem Haus Israel für ewig wohnen wollte – einem Volk, das seinen Namen dann nicht mehr unrein machen wird (V.7-9)!

Hesekiel wird beauftragt, Israel alles über das Tempelhaus zu berichten. Das sollte bewirken, dass sie sich ihrer Sünden schämten und das Modell ausmäßen. Auch in der Gemeinde ist nichts der Beliebigkeit überlassen. Gott hat uns in seinem Wort das „Modell“ gegeben und wir sollten es sorgfältig „messen“, d.h. die Weisungen und Ordnungen bewahren und tun – und uns unserer Sünden schämen und sie bekennen, sobald wir merken, dass wir von dem göttlichen Maß abgewichen sind (V.10-11)!

Die Spitze des Tempelberges und das Gebiet darum herum wird hochheilig sein, d.h. abgesondert für Gott (V.12). Die Spitze des Tempelberges befindet sich z.Z. im Felsendom. Aber in der Zukunft wird das ganze Gebiet dem HERRN geweiht sein.

Dann folgt eine Beschreibung des Brandopferaltars. Der Altar bestand aus verschiedenen Stufen, die nach oben kleiner wurden (ähnlich einer Pyramide). Insgesamt hatte er eine Höhe von 11 Ellen, das sind knapp 6 m (1 Elle = 52,5 cm). Der Altar des zweiten Tempels war mit ca. 5 m auch schon sehr hoch. Trotz seiner Höhe war er von außen nicht zu sehen. Vor allem aber konnte niemand auf das Opfer herabsehen. Das ist ein Bild dafür, dass das Opfer Jesu Christi von uns niemals völlig ergründet werden kann.

Der große Altar (dessen Vorletzte Stufe „Opferherd“ genannt wird) ist ein Bild für den Hügel Golgatha, wo Jesus gekreuzigt wurde. Der Hügel Golgatha wird übrigens im Tausendjährigen Reich innerhalb des dritten Vorhofs liegen, d.h. zum heiligen Tempelbezirk gehören. Golgatha liegt ca. 1000 Ellen vom Tempel entfernt und wird folglich innerhalb des 500-Ruten-Quadrats (Seitenlänge 1575 m) liegen (42,15)!

Der Altar wird vier Hörner haben (V.15). Die Hörner sind ein Symbol der Macht. Die Macht des Opfers Jesu ist so groß, dass jeder, der an ihn glaubt (d.h. wirklich wiedergeboren ist), sicher errettet ist und nicht verloren gehen kann. Die vier Hörner weisen in die vier Himmelsrichtungen, die vier „Ecken der Erde“ (Off 7,1). Das Opfer Jesu hat genug Macht, um alle Menschen zu retten (die das wollen und an ihn glauben).


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