2.Chronik 24,2.17-22

Okt 23

Heutige Bibellese:

2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5


Joasch tat, was recht war in den Augen des HERRN, weil der Priester Jojada ihn unterwies – und leider auch nur, solange dieser lebte und ihn unterweisen konnte (V.2; 2.Kön 12,.3). Joasch hatte scheinbar keine persönliche Beziehung zum HERRN. Er hatte nie gelernt, selbst in der Gegenwart Gottes zu leben. Es ist sehr wichtig, dass Kinder (wir sprechen hier über wiedergeborene) in Glaubensfragen nicht von ihren Eltern abhängig bleiben, ebensowenig Neubekehrte von geistlichen Leitern in der Gemeinde, sondern eine persönliche Beziehung zum Herrn aufbauen. Gleicherweise dürfen Frauen nicht von ihren Männern abhängig sein (in dem Sinne, dass sie persönliches Bibelstudium und Gebet vernachlässigen und sich in diesen Dingen ganz auf die Aktivität des Mannes verlassen). Sonst geschieht es, dass, wenn der Ehepartner stirbt oder die Kinder ausziehen, das geistliche Leben rapide bergab geht!

Allerdings zeigt der folgende Bericht über die Ausbesserung des Tempels, dass Joasch in geistlichen Dingen nicht völlig von seinem Onkel abhängig war, sondern auch selbst einmal die Initiative ergriff.

Manchmal denkt und hofft man, dass besonders die ersten Jahre als Christ schwierig wären und es später, wenn man dem Herrn lange nachgefolgt ist und viel gelernt hat, leichter würde. Doch leider ist oft das Gegenteil der Fall. Es gab acht Könige im Südreich, die gute Könige waren. Doch von allen wird am Ende ihres Lebens noch etwas Schlechtes berichtet! Wenn man jung im Glauben ist, dann ist die Liebe noch frisch und stark und der Eifer groß. Wenn dieser Zustand nachlässt und man träge wird, dann ist die Gefahr, einer Versuchung zu erliegen, viel größer!

So war es auch bei Joasch. Nachdem Jojada gestorben war, fehlte ihm die geistliche Stütze und er hatte nicht gelernt, selbst eigenverantwortlich vor dem HERRN zu leben. Was in 2.Kön 12,3 nur angedeutet wird, wird in 2.Chr 24,17-22 ausführlich beschrieben. Er ließ sich von den Obersten von Juda zum Götzendienst verleiten und zog auch das Volk mit. Auf die Propheten, die der HERR sandte, um sie zu ihm zurückzuführen, hörte er nicht. Und als Secharja, der Sohn Jojadas, deshalb im Namen Gottes zu dem Volk sprach, ließ er ihn sogar umbringen! So beantwortete er die Gnade, die sein Onkel Jojada ihm erwiesen hatte.

Und Joasch tat alle seine Tage, was recht war in den Augen des HERRN, weil der Priester Jojada ihn unterwies. (2.Kön 12,3)

Das Beispiel Jojadas lehrt uns, wie wichtig gute Unterweisung für ein gelingendes Leben ist (2.Kön 12,3). Und das nicht nur für die „Führer“ (Pastoren, Ältesten), sondern für jeden Einzelnen, damit sie nicht „mitlaufen“, wenn die Führer falsche Wege einschlagen. Die beste Unterweisung, die es gibt, ist Gottes Wort selbst – ggf. ergänzt durch eine bibeltreue Auslegung oder Predigt. Solche wertvolle Unterweisung sollten wir uns jeden Tag „gönnen“, damit wir dem Bösen nicht nachgeben und vor einem schlechten Ende bewahrt bleiben.


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