Galater 3,1-3.13

Juli 01

Heutige Bibellese:

1.Könige 11,1-12,19 / Galater 2,11-3,5 / Psalm 149,1-9 / Sprüche 18,8-9


Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. (1.Kor 1,18)

Das „Wort vom Kreuz“, die Tatsache, dass Christus auf so erniedrigende Art für die Sünden der Menschen sterben musste, ist für Nichtglaubende anstößig; eine Torheit, die man nicht wahrhaben möchte. Deshalb spricht man auch in der Christenheit immer weniger vom Kreuz – man möchte eben keinen Anstoß erregen. Aber wer den Vers zuende liest, merkt, wie töricht dies ist. Das Kreuz ist Gottes Kraft. Wenn wir das Kreuz weglassen, sind wir unserer Kraft beraubt! Christentum ohne Kreuz ist nicht mehr anstößig, aber eben auch kraftlos.

Deshalb hatte Paulus sich besonders viel Mühe gegeben, den Galatern die Bedeutung des Kreuzestodes Christi nahe zu bringen. Er hatte so viel davon geredet, dass der Gekreuzigte regelrecht vor ihren Augen stand. Wer dagegen Christus ohne Kreuz haben will, der ist unverständig und bezaubert (V.1). Dem fehlt das Wesentliche.

Alle anderen Probleme der Galater ließen sich auf dieses Kernproblem zurückführen. Sie hatten durch den Glauben an den gekreuzigten Christus den Geist empfangen, doch nun wollten sie im Fleisch vollenden (V.3). Sie kehrten zu Gesetzeswerken zurück, weil sie vergessen hatten, dass Christus gerade deshalb gekreuzigt wurde, um uns von dem Fluch des Gesetzes zu befreien (der Unmöglichkeit, das Gesetz zu halten und als Folge davon unter dem Fluch Gottes zu stehen; V.13).

Möge der Herr uns davor bewahren, ihn als den gekreuzigten Christus aus dem Blick zu verlieren und in fromme Gesetzlichkeit zurückzufallen.


Nächster Tag Vorheriger Tag