Hesekiel 40,22.26.28-43

Nov 20

Heutige Bibellese:

Hesekiel 40,28-41,26 / 1.Timotheus 6,1-21 / Psalm 118,19-29 / Sprüche 28,2


Ab Kapitel 40 wird der zukünftige Tempel beschrieben, der in Jerusalem gebaut werden und im Tausendjährigen Reich Zentrum des Gottesdienstes sein wird. Die Tore zum inneren Vorhof werden im Wesentlichen mit denen des äußeren identisch sein; sie werden aber acht Stufen haben statt sieben (V.22.26.28.31) und die Vorhallen der Tore werden einander gegenüber liegen, d.h. sie werden alle im äußeren Vorhof sein (V.14-15.19). Auf jeder Seite des Tores wird es drei Dienst- oder Wachzimmer geben (V.10.33; vgl. V.13 Fußnote; 44,11). Die Tore werden bewacht sein, damit niemand Unbefugtes den Tempel betreten kann (oder niemand weiter geht als erlaubt). Bereits beim ersten Tempel gab es Torhüter (1.Chr 26), die z.B. darüber wachen mussten, dass keine unreinen (z.B. aussätzigen) Menschen den Tempel betraten oder Heiden in den nur für Juden bestimmten Bereich gingen. Nicht alle Menschen waren bzw. werden Wächter sein, sondern nur bestimmte Leviten (44,11; 1.Chr. 26).

Auch die Gemeinde benötigt solche Wächter. Zwar sollte im Gottesdienst jeder Mensch willkommen sein, doch fest in die Gemeinde aufgenommen bzw. zum Abendmahl zugelassen werden sollten nur Menschen, die wiedergeboren sind, nicht in Sünde leben und keine Irrlehren verbreiten. Dies im Gespräch zu beurteilen, liegt nicht jedem, so dass auch in den Gemeinden nur bestimmte Menschen zu diesem Wächterdienst berufen sind.

Im Tor wird es jeweils drei Wachzimmer (pro Seite) geben. Das dreifache Zeugnis spielt in der Bibel eine große Rolle. Das mosaische Gesetz schrieb vor, dass jede Sache vor Gericht durch zwei oder drei Zeugen bestätigt werden musste (5.Mo 19,15). Jesus erklärt in Mt 18,16, dass dieses Prinzip auch für die Gemeinde gelten soll. (Außerdem gilt, dass bereits zwei bis drei Menschen oder Männer ausreichen, um eine örtliche Versammlung zu bilden, während in der Synagoge 10 Männer erforderlich sind; Mt 18,20.) Die Wachzimmer in den Toren sind ein Hinweis darauf, dass dieses Prinzip auch im Tausendjährigen Reich gültig bleiben wird.

Beim Nordtor werden acht Tische als Schlachtplätze für die Brand- und Schlachtopfer genannt (vier auf jeder Seite des Tores; V.42). Auch dazu gab es eine Entsprechung im zweiten Tempel, bei dem es acht Schlachtplätze gab: acht Marmortische und acht Pfeiler mit Haken, an die man die geschächteten Tiere aufhängen konnte – sie befanden sich (in Übereinstimmung mit 3.Mo 1,11) ebenfalls im Norden: nördlich des Altars.

Diese an Pfeilern aufgehängten Tiere waren ein Bild für Jesus Christus, der uns von dem Fluch des Gesetzes befreit hat, indem er sich an ein Holz hängen ließ:

Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!“ [...] (Gal 3,13)


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