Nehemia 12,27-47; 13,1-4
Heutige Bibellese:
Nehemia 12,1-13,31 / Offenbarung 21,1-14 / Psalm 148,1-14 / Sprüche 30,32-33
Der zweite Teil von Kapitel 12 beschreibt die Einweihung der Mauer. Zu diesem Anlass wurden zwei große Dankchöre aufgestellt, die vom Taltor (3,13) auf der Mauer entlanggingen. Der eine Chor zog entgegen dem Uhrzeigersinn bis zum Wassertor und wohl von dort zum Tempel (V.37.40), der zweite Chor im Uhrzeigersinn bis zum Wachtor (V.39) und von dort zum Tempel. Anfangs hatten die Feinde gespottet, dass ein Fuchs genügen würde, die von den Juden wieder aufgebaute Mauer zum Einsturz zu bringen.
Und Tobija, der Ammoniter, stand neben ihm und sagte: Was sie auch bauen mögen - wenn ein Fuchs daran hinaufspringt, reißt er ihre Steinmauer ein! (Neh 3,35)
Und jetzt hielt sie sogar zwei große Dankchöre aus!
Anlässlich des Freudenfestes reinigten sich die Priester und Leviten selbst, das übrige Volk und auch die Tore und die Mauer (V.30). Zum Gottesdienst gehört immer auch die Reinigung (V.45). Wie viel Eifer verwenden wir darauf, uns selbst und andere zu reinigen?
Von Waffen (Schwerter, Speeren) usw., die während des Baus zur Verteidigung gegen feindliche Angriffe getragen werden mussten (4,7.10.12), hören wir nichts mehr. Stattdessen trug man Zimbeln, Harfen und Zithern (V.27), um den Gesang zu begleiten. Vielleicht waren die Feinde inzwischen abgezogen.
Der Freude in Jerusalem war weithin zu hören (V.43) und wurde ein Zeugnis für die heidnische Welt in der Umgebung.
[...] Und bekümmert euch nicht, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke! (Neh 8,10)
Lassen auch wir die Freude unseres Glaubens überall hören („wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“)? Haben wir überhaupt noch Freude? Freude an Gott kann man nicht machen. Sie entsteht, wenn Menschen erkennen, was sie an Jesus Christus haben. Und diese Freude gilt es zu verkündigen, damit noch viele Menschen an dieser Freude teilhaben können!
Und der Engel sprach [...]: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude [...] (Lk 2,10)
Die Freude bei der Einweihung der Mauer war kein Effekt einer psychologischen Manipulation, sondern kam von Gott (V.43). Und sie bewirkte, dass das Volk sich auch an den Priestern und Leviten freute, die den Dienst für Gott verrichteten, und sie die Zehnten willig gaben (V.44-47). Leider ließ diese Freude und die Willigkeit zum Geben bald nach, so dass die Diener des HERRN nicht mehr ausreichend versorgt wurden und „davonliefen“ (13,10). Als Nehemia ein zweites Mal nach Jerusalem kam, behob er diesen Missstand. Doch bald danach musste Maleachi das Volk erneut anklagen, dass es Gott beraubte, indem es die Zehnten und die Hebopfer nicht gab (Mal 3,8).
Wie weit reicht unsere Freude am Herrn? Sind wir bereit, z.B. regelmäßig Missionare zu unterstützen, die für den Herrn tätig sind, um die Freudenbotschaft des Evangeliums zu verkündigen? Reicht unsere Freude nur für Einzelspenden, oder haben wir die nötige Ausdauer, regelmäßig für bestimmte Projekte zu spenden?