Nehemia 3,33-38; 4

Dez 25

Heutige Bibellese:

Nehemia 3,14-5,13 / Offenbarung 17,1-18 / Psalm 144,1-15 / Sprüche 30,18-20


Wie immer, wenn es zu einer Erweckung und Wiederherstellung im Volke Gottes kommt, lässt der Feind nicht lange auf sich warten. Bei Nehemia kam der Widerstand aus verschiedenen Richtungen: von Samaritern (Sanballat war nach dem Papyri Elefantine um 407 v.Chr. Statthalter in Samaria), Ammonitern und Arabern (2,10.19). Zuerst wurde die Arbeit verspottet (2,19; 3,33-35), dann kam militärischer Widerstand hinzu (4,1-4), eine Einladung zu Verhandlungen mit Ermordungsabsicht (6,2), schließlich ein verleumderischer Brief (6,5-7) und der Versuch, Nehemia zur Sünde zu verleiten (6,10-13). Ziel dieser Attacken war es, die Arbeiter einzuschüchtern und zu entmutigen und die Arbeit so zum Stillstand zu bringen. Auch wir haben einen Feind und Gegenspieler, den Satan, der jeden Fortschritt im Reich Gottes zu verhindern sucht – insbesondere, dass Menschen seinem Herrschaftsbereich entrissen und gerettet werden! Wenn man keinen Widerstand erlebt, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass man nicht an vorderster Front kämpft und deshalb für den Satan uninteressant ist.

Wie ging Nehemia mit dem Widerstand um? Er betete zu Gott (V.36)! Sein Gebet um Rache (V.37) steht in Übereinstimmung mit dem alttestamentlichen Denken, das auch in vielen Rachepsalmen zum Ausdruck kommt. Wir sollen unsere Feinde nicht verwünschen, sondern sie lieben und segnen (Lk 6,27-28). Immerhin rächte Nehemia sich nicht selbst, sondern überließ die Rache Gott (vgl. Röm 12,19). Auch wir sollten mit unserem Frust und Zorn immer zu Gott kommen. Seine Gegenwart ist der richtige Ort, um das geplagte Herz auszuschütten und zur Ruhe zu bringen (vgl. Mt 11,28).

Die Feinde hatten einen Überraschungsangriff geplant, der allerdings von Gott vereitelt wurde (4,2.5-6.9). Der HERR schützte sein Volk, das sich im Gebet zu ihm gewandt hatte (V.3). Und Nehemia stellte Tag und Nacht Wachen auf, um dem Feind jede Chance zu nehmen. Außerdem ermutigte er die Menschen, sich nicht vor dem Feind zu fürchten, ermahnte sie, an den großen und furchtbaren Herrn zu denken und ermahnte sie, für ihre Familien und Häuser zu kämpfen (V.3.7-8). Wir haben den gleichen großen Gott und müssen uns nicht fürchten! Jesus Christus hat Satan am Kreuz bereits besiegt – selbst wenn er noch Macht über die Welt hat!

Wichtig ist, sich auch bei Widerstand nicht vom Dienst abhalten zu lassen. Nehemia ließ den Mauerbau nicht ruhen. Sobald der Überraschungsangriff vereitelt war, ging die Arbeit weiter. Die Hälfte hielt weiterhin Wache und die andere Hälfte arbeitete (ebenfalls bewaffnet) an der Mauer (V.10-13.15). Auch wir sollten bei aller Arbeit mit dem Schwert des Geistes (d.h. dem Wort Gottes, V.12; Eph 6,17) bewaffnet sein und stets wachend sein.

In V.4 werden noch Schutthaufen als großes Hindernis für die Arbeit erwähnt (vgl. 3,34). Der Schutt lag im Weg und den Lastträgern schwand die Kraft. Auch in unserem Leben kann sich Schutt ansammeln, der die Arbeit stört, die Kraft raubt und uns zu erdrücken scheint. Wir sollten daher täglich von dem Angebot in 1.Joh 1,9 Gebrauch machen. Wenn wir Sünden gleich bekennen, wird der „Schutt“ sofort weggeräumt und kann sich gar nicht erst zu großen Türmen aufhäufen!


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