Esra 10,1-4

Dez 23

Heutige Bibellese:

Esra 10,1-44 / Offenbarung 15,1-8 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 30,15-16


Esras Gebet blieb nicht ohne Folgen. Anfangs waren nur die Obersten zu ihm gekommen (9,2). Doch als das Volk Esras Kummer sah, wie er sich betend und weinend vor dem Haus Gottes niedergeworfen hatte, und als das Volk sein Sündenbekenntnis hörte, wurden auch sie tief bewegt. Eine große Menge Männer, Frauen und Kinder versammelte sich und weinte sehr.

Schechanja brachte die Sache auf den Punkt, indem er bekannte, dass sie treulos gehandelt hatten, indem sie ausländische Frauen geheiratet und dadurch das Gesetz Gottes übertreten hatten (V.2; 5.Mo 7,1-6) – und das, obwohl auch sein eigener Vater diese Sünde begangen hatte (V.26). Doch er versank nicht in Mutlosigkeit, sondern vertraute auf die Gnade Gottes, dass es noch „Hoffnung für Israel in dieser Sache“ (V.2) gab. Er schlug vor, mit Gott einen Bund zu schließen und entsprechend dem Gesetz die ausländischen Frauen mit den Kindern fortzuschicken (V.3). Das Gesetz forderte ihre Entfernung, weil sie unrein waren.

Das Gesetz ist streng und gnadenlos. Wie anders verhält es sich dagegen unter der Gnade, unter der wir heute leben. Zwar gebietet auch das NT deutlich, dass ein Glaubender keine „Mischehe“ mit einem Nichtglaubenden eingehen soll (2.Kor 6,14). Aber wenn in der Ehe von zwei Nichtglaubenden ein Partner zum Glauben findet, muss er sich nicht von Ehepartner und Kindern trennen, weil diese unrein wären und ihn verunreinigen würden. Stattdessen gilt:

[...] der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt, und die ungläubige Frau ist durch den Bruder geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. (1.Kor 7,14)

Kinder und Ehepartner sind durch den Glaubenden geheiligt. („Geheiligt“ ist allerdings nicht das gleiche wie „errettet“. Errettet wird man nur durch den persönlichen Glauben an Jesus Christus, nicht durch verwandtschaftliche Beziehungen zu Christen!)

Neben Schechanja gab es noch andere, die „vor dem Gebot unseres Gottes zitterten“ (V.3; 9,4). Diese stimmten seinem Sündenbekenntnis sowie seinem Trennungsvorschlag zu. Es war abzusehen, dass die Durchführung dieser harten Aktion viel Schmerz aber auch Uneinsichtigkeit und Streit hervorrufen würde. Schechanja ermutigte Esra, stark zu sein und die Sache dennoch auszuführen. Er und die Versammelten würden mit ihm sein (V.4)!


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