Daniel 12,1.5-12

Dez 04

Heutige Bibellese:

Daniel 11,36-12,13 / 2.Johannes 1-13 / Psalm 123,1-4 / Sprüche 28,25-26


Die außergewöhnlichen Ereignisse, die Daniel sah und hörte – insbesondere die Beschreibung der großen Drangsalszeit (11,36-45), werden nicht ewig dauern, sondern nur dreieinhalb Jahre (V.7)! Während der siebenjährigen Drangsalszeit werden die katastrophalsten und schlimmsten Verhältnisse eintreffen, die je auf dieser Erde geherrscht haben. Die letzten 1260 Tage (dreieinhalb Jahre) der Drangsal werden die schwersten Tage sein, die die Menschen je auf der Erde zu durchleben hatten (V.1; deshalb wird dieser Zeitraum auch die „große Drangsal“ genannt). Insbesondere die Glaubenden (das heilige Volk, V.7) werden in dieser Zeit stark verfolgt, geprüft, gereinigt und geläutert werden (V.7.10), wie das in ähnlicher Form bereits zur Zeit der Makkabäer geschah (vgl. 11,35). Die Gottlosen werden fortfahren gottlos zu handeln. Sie werden nicht verstehen, was in dieser Zeit geschieht (V.10; vgl. 1.Kor 2,14). Doch die Verständigen werden es verstehen und genau wissen, in welcher Zeit sie leben! Sie werden auch das verstehen, was Daniel noch nicht verstehen konnte, weil es sich auf die Endzeit bezog (V.8). Auch für uns sind manche Zukunftsprophetien nur schwer und höchstens ansatzweise verständlich; sie scheinen „versiegelt“ zu sein. Doch je näher der Zeitpunkt ihrer Erfüllung rückt, desto genauer können die Verständigen (diejenigen, die Verständnis erlangen wollen und in der Bibel nach Antworten auf die Fragen ihrer Zeit suchen; vgl. 9,2; 10,12) die Ereignisse einordnen und verstehen.

Am Ende der Tage der Bedrängnis wird Jesus Christus wiederkommen (Mt 24,29-31), das Chaos in kürzester Zeit beseitigen und alles zum Positiven wenden. Er wird den „verwüstenden Gräuel“ abschaffen (vermutlich das in Off 13,14-15 erwähnte Bild des Tieres;  hier steht der gleiche Ausdruck wie in Mt 24,15), und zwar 1290 Tage nachdem das regelmäßige Brandopfer abgeschafft wurde (V.11). Das geschah in der Mitte der siebten Jahrwoche, d.h. in der Mitte der siebenjährigen Drangsalszeit (vgl. 9,27). Das schlimmste Zeugnis des Götzendienstes und Abfalls wird also 30 Tage nach Ende der Drangsalszeit abgeschafft sein. Alle diejenigen, die 1335 Tage erreichen, werden glückselig gepriesen. 75 Tage nach dem Ende der Drangsalszeit wird Jesus Christus das tausendjährige Friedensreich aufrichten und seine Herrschaft antreten. Dann endlich wird Frieden, Gerechtigkeit, Zufriedenheit und Freude auf der Erde herrschen. Alle, die das erleben, werden glücklich gepriesen, weil sie nach den vorangegangenen Schrecknissen nun endlich in Ruhe und Sicherheit auf der Erde leben können (vgl. Mt 25,31-46).

Die Zwischenzeit zwischen Ende der Drangsalszeit (Herrschaft des Tieres) und dem vollen Segen des Tausendjährigen Reiches entspricht dem Hinweis in 2,35, dass der Wind die Reste des zertrümmerten Standbildes (der heidnischen Herrschaft) wegbläst, bis (nach 75 Tagen; V.11-12) nichts mehr davon übrig bleibt.

Daniel selbst würde das, was er für die Endzeit vorhersagte, nicht mehr erleben. Aber er wird am Ende der Tage auferstehen und als Auferstandener an den Segnungen des Tausendjährigen Reiches teilhaben und für seine Glaubenstreue belohnt werden. Und alle, die wie Daniel Gott vertrauen, werden zusammen mit ihm an den Segnungen des Tausendjährigen Reiches teilhaben.


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