2.Chronik 13

Okt 18

Heutige Bibellese:

2.Chronik 11,1-13,23 / Kolosser 3,1-17 / Psalm 89,20-53 / Sprüche 25,21-22


Der Nachfolger Rehabeams, des Königs von Juda, war Abija. Er trägt den gleichen Namen wie der verstorbene Sohn Jerobeams, des ersten Königs von Israel (1.Kön 14,1). Abija war der einzige im Hause Jerobeams, an dem der HERR etwas Gutes gefunden hatte; im Zusammenhang mit der Ankündigung seines Todes hatte der HERR den Götzendienst Jerobeams verurteilt (1.Kön 14,9.12). Durch den zweiten Abija, den König Judas, wurde Jerobeam ein weiteres Mal wegen seines Götzendienstes zurechtgewiesen (V.8-12).

Dass Abija Israel (erneut) angriff, war sicher nicht richtig, denn in 11,4 hatte der HERR Rehabeam gesagt, dass er nicht gegen seine Brüder kämpfen solle (obwohl 12,15 darauf hindeutet, dass es später doch noch zu einem Krieg gekommen war). Doch als Jerobeam ihm mit gewaltiger Heeresmacht gegenüberstand, bewies er großen Mut, indem er in einer Ansprache öffentlich sowohl Jerobeam als auch ganz Israel auf ihr Unrecht hinwies. Er redet Jerobeam nicht mit König an, sondern mit dem verächtlichen Ausdruck „Knecht Salomos“ (V.6; was er ja anfangs gewesen war). Er erwähnt den Salzbund, den der HERR mit David geschlossen hatte (V.5). Diese Bezeichnung geht auf einen alten Brauch zurück, dass wenn ein Gast ein Zelt betrat und mit seinem Gastgeber Salz aß, dann war dessen Verpflichtung gegenüber seinem Gast von unverletzlicher Heiligkeit. Genauso unverletzlich war auch der Bund des HERRN mit David! Abija glaubte an diesen Bund. Jerobeam dagegen hatte den HERRN dadurch „beleidigt“, dass er zwei goldene Kälber gemacht, die Priester und Leviten des HERRN verstoßen und sich wie die Nationen Priester für die Nicht-Götter geweiht hatte (V.8-9). Der HERR stand eindeutig auf der Seite Judas, das den HERRN nicht verlassen hatte, sondern gemäß dessen Anordnungen Gottesdienst feierte (V.10-12). Jerobeam ließ sich durch die Rede Abijas nicht beeindrucken. Er verließ sich auf seine Übermacht und sein militärisches Geschick (V.3.13). Doch Juda wandte sich in seiner Not an den HERRN und wurde dadurch stark genug, Israel eine Niederlage beibringen zu können (V.14-18)! Worauf vertrauen wir in Notsituationen?

Dass auch Abija kein guter König war, sondern sich die Dinge unter seiner Herrschaft zum Schlechteren entwickelten, er in Sünden lebte und sein Herz nicht ungeteilt beim HERRN war wie das Herz Davids (vgl. 1.Kön 15,3), wird im Buch der Chronik nicht direkt berichtet. Der HERR sieht besonders auf das Gute (hier: dass Abija sich im Kampf auf den HERRN stützte und ihn um Hilfe anrief). Doch aus der Tatsache, dass Asa den Götzendienst abschaffen musste und auch die Großmutter Abijas ihrer beherrschenden Stellung enthob, weil sie eine Aschera aufgerichtet hatte, lässt sich erahnen, wie es um Abija bestellt war.


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