2.Chronik 4; 5,1

Okt 15

Heutige Bibellese:

2.Chronik 4,1-6,11 / Kolosser 1,1-20 / Psalm 87,1-7 / Sprüche 25,15


Alle bronzenen Gegenstände wurden durch Hiram-Abi aus Tyrus angefertigt: die zwei Säulen vor dem Tempel, das „Meer“, die zehn Gestelle und Kessel sowie die Töpfe, Schaufeln, Sprengschalen und Fleischgabeln (V.11-16; 1.Kön 7,13-45). Die Erdgießerei, in der Hiram für Salomo diese Dinge anfertigte, lag in der Jordanebene, zwischen Sukkot und Zaretan (V.17), d.h. ungefähr in der Mitte zwischen dem Toten Meer und dem See Genezareth. Woher kam die überwältigende Menge der dafür nötigen Bronze (V.18)? Von Davids Kriegszügen! Denn Beute, die er bei seinen Kriegen gegen Aram, Moab, Ammon, die Philister, Amalek und Hadad-Eser, dem König von Zoba, gemacht hatte, hatte er nicht für sich behalten, sondern dem HERRN geheiligt (2.Sam 8,8-12)! Gleiches galt auch für das Silber und Gold. Der Rest der Schätze, der nach dem Tempelbau übrig blieb, wurde nach dessen Fertigstellung zusammen mit den Geräten in den Tempel gebracht (5,1).

Die bronzenen Geräte waren von Hiram angefertigt worden (vgl. 1.Kön 7,13-45; besonders V.14), die goldenen dagegen von Salomo (V.19-22; 1.Kön 7,48-50) – das wird in 1.Kön 7 noch stärker betont als in 2.Chr 4. Im Einzelnen waren das: der goldene Räucheraltar, der goldene Tisch für die Schaubrote (in 1.Kön 7,48, die Einzahl-Form könnte darauf hindeuten, dass die zehn Tische in 2.Chr 4,8 nicht zur Darstellung der Schaubrote dienten), zehn goldene Leuchter sowie weitere Utensilien und die Türflügel für die Eingänge. Die Bundeslade wurde dagegen nicht neu hergestellt. Es ist anzunehmen, dass Salomo die Arbeiten nicht selbst ausführte, doch wird er die Fertigung in besonderer Weise überwacht haben (schließlich ging es um die innere Tempelausstattung, d.h. sehr heilige Dinge), so dass ihm das Werk zugeschrieben wird. Vermutlich wurde auch hier das meiste von Hiram gefertigt, dessen Fertigkeiten nach 2,13 keineswegs auf Bronzearbeiten beschränkt waren! Dennoch ist es bemerkenswert, dass sowohl in V.10 als auch in 1.Kön 7,48 hervorgehoben wird, dass Salomo die goldenen Geräte machte.

Bronze kommt in der Bibel häufig in Verbindung mit Feuer vor. Auf dem Brandopferaltar wurden Opfer vom Feuer verzehrt; in Off 1,15 glänzen die Füße des Sohnes des Menschen wie Erz (Bronze), als glühten sie im Ofen. Bronze ist ein Bild für Gerechtigkeit, die im Gericht erprobt wurde (Gericht wird oft durch Feuer symbolisiert; vgl. 1.Kor 3,13). Diese innere, wesenhafte Gerechtigkeit besaß nur der Herr Jesus. Wir alle sind voll Ungerechtigkeit – kurz: voll Sünde. Doch jedem, der an Jesus Christus glaubt, wird dessen Gerechtigkeit zugerechnet (2.Kor 5,21).

Gold ist ein Bild für die Herrlichkeit Gottes (vgl. Ps 29,9; Hebr 9,5: Bezeichnung „Cherubim der Herrlichkeit“ für die goldenen Cherubim), die sich in seiner Gerechtigkeit, Heiligkeit, Wahrheit, Weisheit, Macht und Liebe offenbart. Die Geräte aus reinem Gold sind Bilder für den Herrn Jesus, der Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes und Abdruck seines Wesens ist (Hebr 1,3). Manche Geräte der Stiftshütte, wie z.B. die Bretter der Wohnung, sind auch Bilder für die Glaubenden. Interessant ist aber, dass diese nur mit Gold überzogen waren; der nichtgoldene Kern zeigt die menschliche Schwachheit und Sündhaftigkeit an.


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