2.Chronik 1,18; 2

Okt 14

Heutige Bibellese:

2.Chronik 1,1-3,17 / Philipper 4,1-23 / Psalm 86,1-17 / Sprüche 25,14


Salomo wollte dem HERRN ein Haus bauen. Ihm war durchaus bewusst, dass Gott nicht in einem Haus wohnen kann. Die Himmel der Himmel können ihn nicht fassen, geschweige denn ein Haus (V.5). Der Zweck des Tempels sollte sein, dem HERRN Rauchopfer und Brandopfer darzubringen (V.3.5). Opfer sind nötig, damit ein Mensch Gott näher kommen kann – und genau das sollte der Zweck des Tempels sein. Bis heute kann man Gott nur auf der Grundlage eines Opfers nahe kommen: auf der Grundlage des Todes Jesu Christi, der „sich selbst für uns hingegeben hat als Opfergabe und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch!“ (Eph 5,2).

Mit dem Hinweis, dass Gott größer ist als alle Götter (V.4), will Salomo dem heidnischen Hiram die Größe und Überlegenheit Gottes verdeutlichen (und nicht etwa sagen, dass er an die Existenz anderer Götter glaube).

Im Vergleich zu anderen Bauten der damaligen Zeit (z.B. dem Tempel der Diana in Ephesus oder den Pyramiden in Ägypten) war der Tempel, den Salomo baute, klein. Aber er übertraf sie in dem Reichtum seiner Ausgestaltung, in den gewaltigen Mengen an Gold und Silber.

Für den HERRN war das Beste gerade gut genug, und so sandte er zu Hiram, dem König von Tyrus, damit er den Bedarf an Holz mit dem Holz des Libanon decken sollte, wie er es früher schon für David getan hatte, als dieser sich ein Haus bauen ließ (V.2.7). Außerdem bat er um einen Mann, der sich auf Kunstarbeiten verstand (V.6). Die Phönizier waren nämlich für ihr architektonisches und bautechnisches Geschick berühmt.

Hiram schickt daraufhin Hiram-Abi, den Sohn eines tyrischen Mannes und einer jüdischen Frau (V.12-13). Gemäß V.13 kam die Frau aus dem Stamm Dan, nach 1.Kön 7,14 war sie eine Witwe vom Stamm Naftali. Einerseits gehörte Naftali gemäß 4.Mo 2,25-31 zum Heerlager Dan. Andererseits lässt sich der Unterschied noch einfacher damit erklären, dass die Frau eine Witwe war, d.h. dass sie selbst vom Stamm Dan war, ihr erster, verstorbener Mann dagegen vom Stamm Naftali. Auch Oholiab, der neben Bezalel als Werkmeister der Stiftshütte tätig war, gehörte zum Stamm Dan (2.Mo 31,6). Hiram-Abi sollte mit den Künstlern in Juda und Jerusalem zusammenarbeiten (V.6). Sie wurden von einem Experten geschult – eine sehr geschickte Art des Technologie-Transfers. Man „kauft“ sich einen Fachmann und lässt ihn die eigenen Leute ausbilden!


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