1.Chronik 19

Okt 09

Heutige Bibellese:

1.Chronik 19,1-22,1 / Epheser 6,1-24 / Psalm 81,1-17 / Sprüche 25,3-5


David hatte Hanum Gnade erweisen wollen, doch dieser hatte abgelehnt, weil er David misstraute. Doch nicht nur das, er hatte auch dessen Boten übel behandelt. Sowohl das Abschneiden der Kleider (wodurch das Gesäß entblößt wurde) als auch das Kürzen der Bärte (vgl. 2.Sam 10,4) war in den Augen der Juden eine Schande (V.5). David gab den Männern daher die Anweisung, in Jericho zu bleiben, bis ihre Bärte nachgewachsen waren und wird ihnen wohl auch neue Kleidung gesandt haben.

Jericho war zu jener Zeit wahrscheinlich nur ein Militärstützpunkt. Die Stadt war unter Josua zerstört worden (Jos 6) und wurde erst in der Zeit Ahabs wieder aufgebaut – im Ungehorsam gegen Gottes Befehl, die Stadt nie wieder aufzubauen (1.Kön 16,33-34).

Nach der Ablehnung des Gnadenangebotes kam es zum Krieg, in dem Joab das Heer Israels anführte. Die Ammoniter warben sich andere Truppen zur Verstärkung an, wodurch Joab in die unglückliche Lage geriet, gegen zwei Fronten kämpfen zu müssen. Er teilte das Heer und gab einen Teil in die Hände seines Bruders. In Vers 13 zeigt Joab eine fatalistische Gottessicht. Er rät seinem Bruder, stark zu sein, doch was letztendlich geschehe, stünde in Gottes Händen. Diese Sicht ist nur scheinbar fromm; ihr fehlt der Glaube, dass Gott seinem Volk hilft. Wenn wir im geistlichen Kampf zwischen die Fronten des Feindes geraten oder in Anfechtungen kommen, sollen wir stark sein, d.h. das tun, was wir tun können. Der Rest liegt dann wirklich in der Hand Gottes, aber wir dürfen darauf vertrauen, dass er hilft! Nur aus eigener Kraft zu handeln ohne auf den Herrn zu vertrauen ist genauso verkehrt wie einseitiges Hoffen auf den Herrn ohne selbst aktiv zu werden.

Der HERR schenkte Gelingen bei der Taktik Joabs; die Feinde flohen. Wenn wir bei Anfechtungen oder im geistlichen Kampf dem Teufel widerstehen, dann wird auch er von uns fliehen. Doch der Krieg gegen die Ammoniter mahnt uns zur Vorsicht. Zwar flohen sie, aber nur, um mit weiterer Verstärkung zurückzukommen. Wir dürfen durch die Siegesfreude nicht unvorsichtig werden, sonst geht der Feind gleich zum nächsten Angriff über!

Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle. (1.Kor 10,12)


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