1.Chronik
Heutige Bibellese:
1.Chronik 1,1-2,55 / Apostelgeschichte 27,1-20 / Psalm 74,1-23 / Sprüche 24,17-18
In den frühen hebräischen Manuskripten bilden 1. und 2. Chronik ein Buch. Die Zusammengehörigkeit dieser Bücher erkennt man auch daran, dass 2. Chronik mit dem verbindenden Wort „und“ beginnt. Die früheste Zweiteilung dieses Buches findet man in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des AT, die im 3.Jh. v.Chr. angefertigt wurde. 1. und 2. Chronik geben viele Ereignisse wieder, die auch in den Büchern 1. und 2. Könige berichtet werden. Doch manches wird ausschließlich in diesen Büchern berichtet, z.B. Davids Vorbereitung des Materials zum Bau des Tempels (22,1-5), die Einteilungen des diensttuenden Personals im Tempel (23-27) und Davids letzte Ermahnungen an Israel und seinen Sohn Salomo (28-29). In den Chronik-Büchern steht besonders die Geschichte Judas im Mittelpunkt, von der Zeit des Todes Sauls an bis zur Babylonischen Gefangenschaft. Einige der negativen Ereignisse, die in 1. und 2. Könige berichtet werden, lassen die Chronik-Bücher aus. Das Nordreich (Israel) findet nur insoweit Beachtung, wie es mit Juda in Beziehung steht.
Die Chronik-Bücher wurden später zusammengestellt als die Bücher der Könige, vermutlich erst nach der Babylonischen Gefangenschaft. Sie sind teilweise von einem priesterlichen Standpunkt aus geschrieben, weshalb 1.Chr mit der ausführlichsten Sammlung von Geschlechtsregistern in der Bibel beginnt. Besondere Betonung finden die Einweihung und der Dienst im Tempel sowie das Amt der Leviten.
Mit den Geschlechtsregistern wird beabsichtigt, alle Linien der Geschichte der Erlösung zu dem einen Brennpunkt, David, zusammenzuführen. Das Matthäusevangelium greift diesen Faden auf und beginnt mit der Fortführung des Stammbaums bis zu Jesus, den wahren Erlöser, von dem David in vielerlei Hinsicht ein Bild ist.
Die neun Kapiteln mit den Geschlechtsregistern bilden die umfangreichste Sammlung hebräischer Namen in der ganzen Bibel. Wer sich die Mühe macht, die Bedeutung dieser Namen anhand eines Namenslexikons zu studieren, kann viele interessante Entdeckungen machen.