Jeremia 44,15-30

Sept 22

Heutige Bibellese:

Jeremia 44,15-46,28 / Apostelgeschichte 21,1-17 / Psalm 68,1-19 / Sprüche 24,3-4


Jede Art von Götzendienst ist keine Kleinigkeit, sondern etwas, wodurch Gott gereizt wird (V.8)! Die Königin des Himmels, eine weibliche Gottheit, wurde vor allem durch die Frauen verehrt. Doch auch die Männer wussten davon und machten sich mitschuldig, indem sie ihre Frauen gewähren ließen (und dies vielleicht sogar guthießen und unterstützten; V.15.19). Geradezu beleidigend ist die Behauptung, dass Juda reichlich zu essen gehabt hätte, solange man der Königin des Himmels geopfert hatte und erst als man damit aufgehört hätte, anfing Mangel zu leiden (V.17-18). Ähnliches hatten die Bewohner des Nordreiches zuvor vom Götzen Baal behauptet (Hos 2,7-10). Sie waren so verstockt, dass sie nicht erkannten, dass der HERR es war, der sie so gut und reichlich versorgt hatte! Manche haben versucht nachzuweisen, dass die Marienverehrung in der Christenheit auf diesen frühen Brauch zurückgeht. Und so, wie die judäischen Frauen sich durch die Verehrung der Königin des Himmels Segen versprachen, so erwarten viele Menschen dies heute durch die Verehrung Marias.

Andere Christen schreiben ihre Segnungen oder ihren Wohlstand vielleicht eigenen Bemühungen und Fähigkeiten zu. Das mag menschlich gesehen auch zutreffen, doch dürfen wir nie vergessen, dass der Herr uns die entsprechenden Fähigkeiten und Gaben geschenkt hat, so dass letztlich doch alles auf IHN zurückgeht. IHM gebührt alle Ehre und aller Dank!

Zum Schluss gab der HERR den Judäern ein Zeichen, an dem sie die Zuverlässigkeit der durch Jeremia gesprochenen Worte erkennen konnten (vgl. 5.Mo 18,22): Pharao Hofra sollte in die Hand seiner Feinde (Mehrzahl!) und in die Hand derer, die nach seinem Leben trachten, gegeben werden, ebenso wie Zedekia in die Hand seines Feindes Nebukadnezar gegeben worden war, der nach seinem Leben getrachtet hatte (V.30).

Pharao Hofra starb während innenpolitischer Kämpfe. Der Historiker Herodot berichtet, dass er seinen Thron 570 v.Chr. verlor. Als er Amasis, einen seiner Generäle, entsandte, um eine Revolte in der Armee niederzuschlagen, stellte sich diese geschlossen hinter Amasis und machte ihn zum Pharao. Amasis gewann den Kampf gegen Hofra und ließ ihn festnehmen. Einige Zeit später lieferte er ihn den Ägyptern aus, die seinen Tod forderten und ihn aufhängten.


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