Jeremia 44,1-14

Sept 21

Heutige Bibellese:

Jeremia 42,1-44,14 / Apostelgeschichte 20,3-38 / Psalm 67,1-8 / Sprüche 24,1-2


Nicht alle Judäer siedelten sich in Tachpanhes an, sondern sie teilten sich auf auf verschiedene Städte: Migdol (an der nördlichen Grenze Ägyptens), Tachpanhes (Grenzfestung in der Nähe von Pelusium), Nof (Memphis) und das Land Oberägyptens (Patros). Die Niederlassung einiger Juden in diesem Teil Ägyptens konnte durch antike Papyri in aramäischer Sprache bestätigt werden.

Eigentlich hätte ihnen das gerade erst über sie gekommene Unheil noch deutlich vor Augen stehen sollen. Jerusalem und alle Städte Judas waren zu Trümmerstätten geworden, so dass niemand mehr darin wohnte. Und warum? Wegen des Götzendienstes (V.2-3)! „Aus Schaden wird man klug“ sagt ein Sprichwort – aber manchmal wirkt nicht einmal das. Dem Unheil nur knapp entkommen, hatten sie nichts eilender zu tun, als sich erneut dem Götzendienst hinzugeben, dadurch den HERRN erneut zu reizen und neues Unheil gegen sich anzurichten (V.7-8).

Wie reagieren wir, wenn der Heilige Geist uns von Sünden in unserem Leben überführt? Sind wir kurze Zeit betrübt, um danach gleich wieder weiterzumachen, oder sind wir ernsthaft bemüht, uns mit Hilfe des Heiligen Geistes zu bessern (dass es auch dabei Rückschläge geben kann, ist eine andere Sache)?

Danach findet Jesus ihn [den Geheilten vom Teich Betesda] im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres widerfahre! (Joh 5,14)

Dem nach Ägypten geflohenen Überrest ist Ärgeres widerfahren. Das erste Gericht Gottes durch die Babylonier hatten sie überlebt. Nun würden sie erneut unter Schwert, Hunger und Pest leiden müssen (V.12-13; 32,24.26). Keiner von dem Überrest, der nach Ägypten gekommen war, sollte entkommen und in das Land Juda zurückkehren können (bis auf einige wenige; V.28). Wie anders hätte dagegen ihre Zukunft ausgesehen, wenn sie dem Willen des HERRN gefolgt wären:

Wenn ihr in diesem Land wohnen bleibt, dann werde ich euch aufbauen und nicht abbrechen und euch pflanzen und nicht ausreißen. [...] (Jer 42,10)

Vielleicht erscheint auch uns mancher Weg, den der Herr uns führen will, schlecht zu sein. Doch wenn wir ihn bereitwillig gehen, werden wir erkennen, dass es ein guter Weg ist. Wenn wir uns aber gegen seinen Willen auflehnen und eigene Wege gehen, kann es geschehen, dass wir uns unnötig in Nöte manövrieren, die der Herr uns ersparen wollte. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, wird das Ergebnis niemals so gut sein, wie wenn wir seinem Willen gehorcht hätten!


Nächster Tag Vorheriger Tag