Jeremia 23,25-29

Sept 12

Heutige Bibellese:

Jeremia 23,25-25,38 / Römer 9,19-10,11 / Psalm 58,1-12 / Sprüche 23,6-8


Die Propheten zur Zeit Jeremias waren falsche Propheten, die Lügen verbreiteten. Sie behaupteten, in ihren Träumen Offenbarungen von Gott bekommen zu haben, doch in Wirklichkeit logen sie und redeten eigenmächtig. Deshalb waren ihre Worte machtlos; ihnen fehlte die geistliche Kraft, die Gott seinem Wort verleiht. Dennoch waren die Worte der Lügenpropheten nicht wirkungslos. Im Gegenteil, sie hatten eine äußerst verheerende Wirkung: Sie bewirkten, dass das Wort Gottes bei den Menschen in Vergessenheit geriet (jedenfalls beabsichtigten sie dies; V.27).

Und wie ist es in unserer Zeit? Gibt es nicht auch bei uns vieles, was das Wort Gottes in Vergessenheit geraten lässt oder mindestens in den Hintergrund drängt? Lesen oder hören wir lieber Andachten mit praktischen Anwendungen als das Wort Gottes? Lesen wir die Bibel selektiv (nur das NT und vielleicht noch einige erbauliche Stellen aus dem AT), oder machen wir uns die Mühe, die ganze Bibel zu studieren?

Wie gestalten wir Evangelisationen? Schämen wir uns mancher unangenehmer Aussagen der Bibel (Sünde, Verlorensein der Nichtglaubenden usw.) und picken nur ein paar Rosinen heraus, um die Zuhörer nicht abzuschrecken und das Evangelium so angenehm wie möglich zu machen? Doch dadurch verliert es seine Kraft!

Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? (Jer 23,29)

Wir besitzen das ganze Wort Gottes. Und das Wort Gottes hat Kraft! Es kann uns Glaubende verändern, indem es unseren Geist „in Brand“ setzt (Röm 12,11), damit wir (wieder) für den Herrn brennen und unser Leben für ihn einsetzen (ihm dienen). Und es kann die Mauern (Felsen), die sich in den Bereichen zwischen Gott und uns aufgebaut haben, wo wir noch in der Sünde leben, zerschmettern. Vor allem aber hat es die Kraft, die Widerstände bei Nichtglaubenden zu zerschmettern und sie zum Glauben zu führen. Diese Verheißung gibt es für keine von Menschen ersonnene Missionsstrategie – wie bewährt sie auch sein mag. Nur bezüglich des Wortes Gottes selbst haben wir die Verheißung, dass es nicht leer zurückkommt (Jes 55,11) und Kraft hat, Menschen zu verändern (V.29). Deshalb: Stellen Sie sich selbst unter dieses Wort und „predigen“ Sie es (2.Tim 4,2); sorgen Sie dafür, dass viele Menschen das kraftvolle Wort Gottes hören und lesen!


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