Jeremia 15,16-21

Sept 08

Heutige Bibellese:

Jeremia 14,11-16,15 / Römer 7,14-8,4 / Psalm 54,1-9 / Sprüche 22,26-27


Jeremia liebte die Worte des HERRN, auch die unbequemen (15,16)! Er „aß“ sie alle und hatte Freude daran. Nähren Sie sich regelmäßig vom Wort Gottes? Haben Sie Freude daran? Füllt es Ihr Inneres und bewirkt Gutes bei Ihnen?

Jeremias Glaube hatte auch praktische Konsequenzen. In 15, 17 sagt er, dass er sich dem abgefallenen Volk nicht angeschlossen hatte – obwohl er dadurch vermutlich mancher Verspottung und Nachstellung hätte entgehen können. Sind wir bereit, für die „Reinheit“ unseres Glaubens Unannehmlichkeiten auf uns zu nehmen und uns von Gotteslästerern fernzuhalten?

Jeremia gehörte durch seine Freude am Wort Gottes und seine Absonderung  von den Spöttern zu den „Glückseligen“ – Sie auch?

Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! (Ps 1,1-2)

Doch glückselig ist nicht gleichzusetzen mit einem unbeschwerten Leben – im Gegenteil. Entschiedenheit für Gott führt zu Ablehnung. Durch das „Anderssein“ ist man anderen ein Anstoß, weil diese an ihre Sündhaftigkeit erinnert werden. Von niemandem verstanden und von allen abgelehnt zu werden, das kann auch Kinder Gottes mal zu viel und Anlass zum Klagen werden. Jeremia „beschwert“ sich, dass sein Schmerz (Lutherübersetzung: Leiden) nicht aufhört. Gott scheint wie ein trügerischer, unzuverlässiger Bach geworden zu sein statt einer erfrischenden Quelle (V.18). In Vers 19 zeigt der HERR die große Gefahr auf, in der auch wir immer stehen: sich der gottlosen Welt anzupassen. Müssen wir es wirklich überall so genau nehmen? Und würde ein bisschen mehr Weltlichkeit in unserem Verhalten oder sogar unseren Gottesdiensten das Christentum nicht attraktiver machen? Gottes Wort ist eindeutig: Wir sind nur dann für Gott brauchbar, wenn wir „Edles“ hervorbringen und nicht „Gemeines“ (wie „alle Welt“). Die Menschen sollen zu uns umkehren (sofern wir nach Gottes Willen leben), nicht wir zu den weltlichen Menschen! Wenn wir uns daran halten, dann wird Gott auch uns stärken und festigen, so dass wir trotz Anfeindungen nicht zu überwältigen sind (V.20-21).


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