2.Könige 24,18-25,7

Aug 30

Heutige Bibellese:

2.Könige 23,36-25,21 / Römer 1,18-32 / Psalm 45,1-18 / Sprüche 22,8


Das Ende Judas unter Zedekia war erbärmlich. Zedekia tat, was böse war (V.19) und als er gegen die Babylonier rebellierte, zog Nebukadnezar 588 v.Chr. zum dritten Mal (nach 604 und 597 v.Chr.) nach Jerusalem hinauf, belagerte die Stadt und nahm sie 586 v.Chr. ein. Um sicherzustellen, dass niemand auf die Idee käme, dass der Untergang Jerusalems daher rührte, dass dem HERRN „die Zügel aus der Hand geglitten seien“ und um sein Volk rechtzeitig zu warnen, ließ Gott alles, was geschehen würde, vorher durch seine Propheten ankündigen. Insbesondere durch Hesekiel, der bereits 597 v.Chr. von den Babyloniern deportiert worden war:

Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche den Stab des Brotes in Jerusalem – und sie werden Brot essen nach genau abgemessenem Gewicht und in Angst und Wasser trinken nach genau abgemessenem Maß und in Entsetzen –, damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und miteinander verschmachten und in ihrer Schuld dahinschwinden. (Hes 4,16-17)

Und der Fürst [gemeint ist König Zedekia], der in ihrer [des Hauses Israel] Mitte ist, wird sein Gepäck in der Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhüllen, weil er selbst mit seinen Augen das Land nicht sehen will. Und ich spanne mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben. (Hes 12,12-13)

In Hes 4 wird die Belagerung Jerusalems vorausgesagt, in Hes 12 das Ende Zedekias. Alles traf genauso ein, wie der HERR es vorausgesagt hatte! Am Ende der Belagerung kam es zu einer großen Hungersnot (25,3). Als die Lage hoffnungslos zu sein schien, wurde die Stadtmauer aufgebrochen, König und Kriegsleute flohen bei Nacht aus der Stadt (V.4-5). Zunächst schien die Flucht erfolgreich, aber in Jericho wurde der König doch aufgegriffen und zum König von Babel nach Ribla gebracht (V.6). Dort wurden Zedekias Söhne vor seinen Augen ermordet und anschließend wurden Zedekia die Augen geblendet. Das letzte, was er sah, war der fürchterliche Tod seiner Söhne. Dieses Bild würde ihn bis zu seinem Lebensende begleiten – das schmachvolle Ende derer die er liebte und auf die er seine Hoffnung gesetzt hatte (u.a. dass sie sein Königtum fortsetzen würden). Manchmal kann der Tod eine größere Gnade sein als mit solchen Bildern vor Augen weiterleben zu müssen!

Danach wurde Zedekia nach Babel gebracht. Aber das Land konnte er mit seinen Augen nicht mehr sehen – wie Hesekiel vorausgesagt hatte!


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