Habakuk 1

Aug 29

Heutige Bibellese:

Habakuk 1,1-3,19 / Apostelgeschichte 20,2 / Römer 1,1-17 / Psalm 44,10-27 / Sprüche 22,7


Habakuk wird von dem Unrecht, das er in seinem Volk beobachtet, gequält. Er sieht Gewalttat, Unrecht, Verderben, Verwüstung, Streit und Zank (V.1-4). Die Gottlosen sind stärker als die Gerechten, so dass auch von den rechtsprechenden Instanzen nur noch verdrehte Rechtssprüche zu erwarten sind. Diese himmelschreienden Ungerechtigkeiten riefen bei Habakuk einen heiligen Zorn hervor, und er möchte von Gott wissen, warum dieser dem tatenlos zusieht.

Die Antwort Gottes lautet, dass er das Gericht (bald) ausführen wird. Er würde die Chaldäer (Babylonier) dazu benutzen, eine angriffslustige, gewalttätige Nation (V.5-11).

Diese Antwort erregt bei Habakuk Furcht und Mitgefühl und macht ihn zum Fürsprecher für sein Volk. Er bittet darum bzw. hofft, dass die Chaldäer, die Gott zum Gericht für Israel einsetzen wollte, nur zur Züchtigung dienen (V.12), nicht aber völliges Verderben anrichten möchten. Die Chaldäer waren selbstsicher und Götzendiener (V.11.16). Sie waren gottloser als Israel. Konnte der HERR es zulassen, dass diese gottlose Nation das trotz allem Versagen gerechtere Israel völlig zerstören würde (V.13)?

In dieser tiefen persönlichen Betroffenheit gleicht Habakuk dem Propheten Jeremia, der das, was er verkündete, auch persönlich fühlte und durchlebte.

Und wie ist es um unsere Herzen bestellt? Gibt es nicht auch in unserer Zeit viel Schändliches zu beklagen, das der Heiligkeit Gottes Hohn spricht? Gibt es nicht viele, die sich Christen nennen, es aber mit der Gerechtigkeit und Heiligkeit oft bewusst nicht so genau nehmen? Leiden wir darunter wie einst Habakuk? Treten wir fürbittend vor Gott für sein Volk ein? Und warnen auch wir das Volk vor dem kommenden Gericht Gottes, vor dem Richterstuhl, vor dem jeder Mensch Gott Rechenschaft über sein Leben wird geben müssen (auch wenn kein wirklich Glaubender mehr verloren gehen kann)?

[...] Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. [...] Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. (Röm 14,10-12)


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