Jesaja 19
Heutige Bibellese:
Jesaja 19,1-21,17 / 1.Korinther 14,20-40 / Psalm 28,1-9 / Sprüche 20,20-21
Die Verurteilung Ägyptens richtet sich hauptsächlich gegen dessen Götzendienst (V.1). Auf Ägypten trifft zu, was Paulus in Röm 1,21-23 über die Nichtglaubenden (Gottlosen) sagt: Sie kannten Gott, verehrten und dankten ihm aber nicht, sondern verfielen der Torheit und beteten Bilder von vergänglichen Menschen und Tieren an. Es existieren Belege, dass Ägypten ursprünglich monotheistisch war, d.h. nur einen Gott verehrte. Doch es verfiel immer mehr dem Götzendienst und verehrte Stiere, Frösche, Käfer, Fische usw. als Götter. Als Mose Israel aus Ägypten führen wollte, musste er quasi einen „Krieg der Götter“ führen: die 10 Plagen richteten sich gegen die Götzen Ägyptens! Inzwischen ist diese Art des Götzendienstes lange aus Ägypten verschwunden. Heute ist Ägypten ein moslemisches Land.
Vers 22 zeigt, dass der HERR schlägt, um zu heilen. Der anfänglichen Demütigung (V.14-15) folgt eine Erneuerung, die über alles hinausgeht, was sonst einer heidnischen Nation verheißen wird. Zunächst herrscht in Ägypten Furcht und Schrecken vor Juda – weil sie wissen, dass der HERR, der Gott Judas, das Unheil über sie gebracht hat (V.16-17). Furcht und Erkenntnis des HERRN führen dazu, dass Ägypten sich dem HERRN unterwerfen wird (bei seinem Namen schwören, nicht mehr bei den Namen der Götzen V.18). Schließlich werden die Ägypter zum Gottesdienst zugelassen: Man wird dem HERRN in Ägypten einen Altar weihen, ihn verehren, anbeten, ihm opfern und auch seine Hilfe erfahren (V.19-22). Ägypten wird zusammen mit Assyrien in die Gemeinschaft mit Israel aufgenommen werden und den Segen des HERRN erfahren (V.23-25). Die Heidenvölker bekommen gleiche Anteile am Reich Gottes wie Israel. Israel rutscht nicht auf den dritten Platz ab, wie V.25 missverstanden werden könnte, aber es muss seine Ehrentitel „mein Volk“ (Hos 2,25; 1.Pt 2,10) und „meiner Hände Werk“ (60,21) mit seinen ehemals schlimmsten Feinden teilen.