Hosea 8
Heutige Bibellese:
Hosea 8,1-10,15 / 1.Korinther 7,1-24 / Psalm 20,1-10 / Sprüche 19,27-29
Das Kapitel beginnt mit einer alarmierenden Aussage – das Horn wurde geblasen, um einen herannahenden Kampf anzukündigen. Der Feind (Assur) stand in Begriff, wie ein gewaltiger Adler über Israel zu kommen (der Ausdruck „Haus des HERRN“ bezieht sich nicht auf den Tempel, der ja in Juda stand, sondern ist hier eine Bezeichnung für die Israeliten als Volk des HERRN). Ursache dieses Gerichtes Gottes war, dass Israel das Gesetz übertreten und damit den Bund gebrochen hatte, den der HERR am Sinai mit seinem Volk geschlossen hatte. Vor dem, was Israel nun bevorstand, hatte der HERR schon durch Mose gewarnt:
Der HERR wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, so kommt sie, eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst [...] (5.Mo 28,49)
Ihre Lippenbekenntnisse (V.2) waren nutzlos, denn ihre Taten sprachen eine andere und lautere Sprache, indem sie das Gute verwarfen.
Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt! [...] Hasst das Böse und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor! Vielleicht wird der HERR [...] dem Überrest Josefs gnädig sein. (Am 5,14-15)
Trotz dieser Ermahnung durch Amos hatte sich nichts verbessert. Auch Jesus warnt vor Lippenbekenntnissen. Wer nicht wiedergeboren und damit zu einem Kind Gottes geworden ist (was „an guten Früchten“ sichtbar wird), dem nützt auch äußere Frömmigkeit nichts; er wird als Übeltäter weggeschickt werden (vgl. Jesu Aussage über falsche Propheten, Mt 7,16-23).
Vers 4 spielt wieder (vgl. 4,2; 7,7) auf die Thronrevolten an. Viele Könige bestiegen den Thron, aber keiner von ihnen wurde vom HERRN eingesetzt. Und ihren Reichtum missbrauchten sie für die Anfertigung von Götzenbildern. In der Bibel wird nur berichtet, dass in Bethel und Dan goldene Kälber aufgestellt wurden, nicht aber in Samaria (V.5). Möglicherweise steht die Hauptstadt Samaria hier stellvertretend für das ganze Reich (vgl. 10,5). Die Verse 3 und 5 bilden ein Wortspiel. Israel hatte das Gute verworfen und sich Götzen gemacht. Der HERR beantwortete dies, indem er die Götzen Israels verwarf – und traurig fragt, wie lange sie zur Reinheit unfähig seien!
Israel war zu einem Gefäß geworden, an dem man kein Gefallen hat (V.8). Was für ein Gefäß sind Sie?
In einem großen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet. (2.Tim 2,20-21)
Vers 12 erinnert direkt an unsere Situation. Der Herr hat sein „Gesetz“ zehntausendfach aufgeschrieben – in fast jedem Haushalt findet man mindestens eine Bibel. Aber wer nimmt sie zur Kenntnis? Wer liest sie und handelt danach?