1.Samuel 27

Juni 01

Heutige Bibellese:

1.Samuel 26,1-28,25 / Johannes 20,1-31 / Psalm 119,161-176 / Sprüche 16,8-9


Hier verlässt David den Weg des Glaubens, der sonst so kennzeichnend für ihn gewesen ist. Kurz zuvor hatte er noch voll auf den HERRN vertraut: „[...] möge mein Leben hochgeachtet werden in den Augen des HERRN, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis“ (26,24). Und hatte der HERR ihn nicht immer wieder errettet? Doch plötzlich erfüllte ihn die ständige Bedrohung durch Saul mit Angst und er wünschte, dieser endgültig zu entfliehen (V.2). Er wurde des ständigen Fliehens und Versteckens müde und ging erneut zu den Feinden, nämlich ins Land der Philister (vgl. 21,11-16). Sein „Schachzug“ schien sogar erfolgreich zu sein. Jetzt, wo David mit einer Armee von 600 Mann kam, war er bei Achisch, dem König von Gat, willkommen und als Saul dies hörte, stellte er seine Nachstellung tatsächlich ein (V.3-4). Der HERR schien seinen Weg zu segnen! Doch das Gegenteil war der Fall. David musste zu Heuchelei, Lügen und undeutlichen Aussagen Zuflucht nehmen, um in der Gunst Achischs bleiben zu können (V.10-12; 28,2). Das zeigt wieder, wie schwierig es ist, aus äußeren Umständen Rückschlüsse zu ziehen, ob ein Weg richtig ist oder nicht.

Wer bei der Welt Schutz sucht, bindet sich an „gesellschaftliche Rücksichten“. Er muss aufpassen, der Welt, die ihn beschützt, nicht zu missfallen. Er verliert seinen Charakter als Christ, kann nicht mehr Licht in der Welt sein und gegen diese (d.h. für Christus) zeugen. Er hat kein gutes Gewissen mehr und lebt in Heuchelei. Deshalb warnt die Bibel uns so eindringlich vor Bündnissen und engen Verbindungen mit Nichtchristen (2.Kor 6,14-17).

David bekam von Achisch die Stadt Ziklag (V.6). Dort hielt er sich ein Jahr und vier Monate lang auf (V.7), doch Ziklag wurde dauerhaft Teil des Königreiches Juda. Jeder König über Juda war auch König über Ziklag. Doch dies war keine Tatsache, derer man sich rühmen konnte. Vielmehr war es eine ewige Erinnerung an die Schwäche Davids.


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