1.Samuel 24
Heutige Bibellese:
1.Samuel 24,1-25,44 / Johannes 19,16-42 / Psalm 119,137-160 / Sprüche 16,6-7
Man könnte David Dummheit oder Naivität vorwerfen, weil er die Gelegenheit, Saul zu töten, nicht genutzt hat. Doch er handelte in völliger Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes, wie sie auch uns im NT vorgestellt werden:
Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn! Denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.“ (Röm 12,19)
Es steht uns nicht zu, uns selbst zu rächen. Das können wir getrost dem Herrn überlassen. Vielleicht dauert das etwas länger, aber Glaube kann warten und dieser Weg bewahrt davor, sich die „Hände schmutzig zu machen“. David widerstand der Versuchung, sich selbst zu rächen. Sein Glaube siegte. Saul starb schon bald im Kampf gegen die Philister (bzw. kam dem durch einen Selbstmord zuvor; 31,3-4).
Anstatt uns an Feinden zu rächen, sollen wir ihnen Gutes tun – so wie David (V.13-14). Durch die Verschonung empfing Saul quasi sein Leben und sein Königtum (das er formal bis zu seinem Tode behielt) aus dessen Hand!
[...] liebt eure Feinde, und tut Gutes [...] (Lk 6,35)
Scheinbar verbreiteten auch andere Menschen vor Saul die Lüge, dass David dessen Unglück suchen würde (V.10). Wir sollen so leben, dass unser Verhalten (wie dasjenige Davids) die Lügner beschämt und sie angesichts unserer Werke das Gegenteil bekennen müssen und Gott verherrlichen (V.18-20)!
[...] und führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung! (1.Pt 2,12)
Saul hatte sich völlig vor ihm entblößt (vgl. V.4) und war verschont worden. Das kann zwei Reaktionen zur Folge haben: ewige Dankbarkeit oder gesteigerten Hass. Bei Saul währte die Dankbarkeit nicht lange, sondern schlug bald in erneuten Hass um, der zur nächsten Verfolgung führte (Kap. 26).